Kirch­platz bleibt eigen und wird inte­griert

25.02.2021 | Rathaus | 1 Kommentar

Mit hauch­dünner Mehr­heit billigte der Gemein­derat, mit eigener Kosten­be­tei­li­gung den Kirch­platz von St. Wilhelm in die neue Orts­mitte einzu­be­ziehen. Zunächst hatte die uner­war­tete Wendung, selbst zur Kasse gebeten zu werden, die Begeis­te­rung im Gemein­derat für das Projekt schon stark abge­kühlt; so gab es nun auch massive Kritik an den Umge­stal­tungs­plänen selbst.

Der Park­platz, der als Keil zwischen Bürger- und Kirch­platz schon jetzt eine wirk­liche Inte­gra­tion der beiden Komplexe stört, bleibt demnach unver­än­dert, ledig­lich der Asphalt wird durch Grün­raster und Pflaster ersetzt und ein Weg zwischen den beiden Platzen einge­fügt.

Der Kirch­platz selbst bleibt in seiner Struktur eben­falls unver­än­dert, auch er wird neu gepflas­tert und Infra­struktur und Entwäs­se­rung grund­le­gend saniert. Um trotz Inte­gra­tion in die Orts­mitte die Eigen­stän­dig­keit zu betonen, soll anderes Pflaster als am Bürger­platz verlegt und beispiels­weise auch andere Sitz­bänke verwendet werden.

Grünen-Spre­cher Fritz-Gerrit Kropp nannte die Pläne „etwas enttäu­schend“. Die Neuge­stal­tung würde sich „kaum von dem abheben, was dort derzeit ist“. Zudem sei sie „sehr unöko­lo­gisch“, monierte Gaby Hohen­berger (Grüne).

Casimir Katz (FDP) sagte, unter einer Inte­gra­tion des Kirch­platzes habe er sich „nie vorge­stellt, dass wir da einen schönen Park­platz machen“. Dafür seien „die Kosten deut­lich zu hoch“. Zudem sei die Fest­schrei­bung eines Park­platzes an der Stelle „keine zukunfts­wei­sende Entwick­lung“, für das Gebiet gebe es krea­ti­vere Ideen.

Das sei nun „nicht die wegwei­sende Umge­stal­tung der Orts­mitte“, sagte SPD-Spre­cher Florian Spirkl. Die Planung in der Form sei „im Wesent­li­chen eine Verschö­ne­rung des Status Quo“, jeden­falls aber „nicht die Inte­gra­tion ins Orts­zen­trum, die man sich wünschen würde“.

CSU und FW setzten, unter­stützt von einer Stimme aus der SPD, mit 13:11 Stimmen aber die Finan­zie­rung des Projekts durch. „Die Chance einer Gesamt­pla­nung dürfen wir nicht aufs Spiel setzen“, mahnte Peter Bent­hues (CSU).

CSU-Spre­cherin Stefanie Hasel­beck prophe­zeite, bei einer Ableh­nung „werden wir später immer daran denken, dass wir das mal für güns­tige 240.000 Euro haben hätten können“. Das Argu­ment einer besseren Nutzung des Park­platzes sei irrele­vant: „Wir können nicht sagen, da stellen wir anderes hin, so lange uns die Fläche gar nicht gehört.“

Gaby Hohen­berger regte an, vor der Entschei­dung erst den Etat zu voll­enden, um zu klären, ob das Geld verfügbar sei. Aller­dings hatte der Gemein­derat exakt diese Vorgabe schon bei der ersten Bera­tung vor Monats­frist gefasst, aber der Finanz­aus­schuss hatte die Entschei­dung wieder ans Plenum zurück über­wiesen: Erst sollte die Sach­frage entschieden werden, dann das Geld bereit­ge­stellt oder eben nicht. Die erneute Rück-Rück­ver­wei­sung wurde mit 20:4 Stimmen abge­lehnt.

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1 Kommentar

  1. Sehr geehrte Lese­rinnen und Leser,

    beim Lesen des Arti­kels habe ich mich zuerst sehr gefreut. Es scheint so zu sein, dass Ober­schleiß­heim ziem­lich reich sein muss, um sich eine Sanie­rung eines Park­platzes, der nicht einmal der Gemeinde gehört, für 240.000 € zu leisten.

    Aber viel­leicht sind wir doch nicht so reich, wie wir gerne wären, und die 240.000 € werden uns im Budget fehlen, so dass andere Projekt geschoben und gestri­chen werden müssen. Dann wäre diese Luxus­sa­nie­rung schon ein Wahn­sinn.

    Da frage ich mich, ob die zitierte Aussage von Frau Hasel­beck, „werden wir später immer daran denken, dass wir das mal für güns­tige 240.000 Euro haben hätten können“, nicht umschlägt in ein „hätten wir diese 240.000 € nicht so sinnlos ausge­geben“.

    Viele Grüße
    Sebas­tian Riedel­bauch

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