Bleibt Oberschleißheim auch nach der Absage von BMW bei der Idee, zwischen Mittenheim und Autobahn A92 Gewerbe anzusiedeln? Der Bund Naturschutz raunt von “Gerüchten, dass Oberschleißheim – jetzt auf eigene Faust, aber genauso geheim – mit einem neuen potenten Interessenten verhandelt”.
Bürgermeister Christian Kuchlbauer stellte dies auf Anfrage in Abrede. Den Interessenten würde er gerne kennenlernen, sagte er, „dann würde ich mit ihm sprechen“. Tatsächlich aber gebe es für eine Gewerbeansiedlung dort „momentan keine Gespräche mit irgendjemand“, versichert er.
Im Geheimen hatten Ober- und Unterschleißheim dort eine mögliche Ansiedlung der Motorsport- und Motorradsparte von BMW auf 38 Hektar betrieben, bis BMW dem Standort eine Absage erteilt hatte. Aber hat der Gemeinderat das Areal für Gewerbeentwicklung freigegeben, auch ohne BMW? Während Unterschleißheim die Debatten seitdem öffentlich führt, bleibt in Oberschleißheim das gesamte Projekt und mögliche Konsequzenzen daraus weiterhin vor der Öffentlichkeit versteckt.
Unterschleißheim hat nun Planungen für einen “Moos-Haide-Park” an der Stelle eingeleitet. Das Zukunftsprojekt sei in Oberschleißheim noch kein Thema gewesen, sagte Kuchlbauer dazu. Allerdings könne er sich „nicht vorstellen, dass das abgelehnt würde“. Für Oberschleißheim sei nördlich von Mittenheim und Berglwald der Erhalt einer trennenden Grünzone zu Unterschleißheim entscheidend „und dafür wäre so ein Park nicht hinderlich“.
Der “Aktionskreis Moos-Haide-Park” aus dem Umfeld des Bundes Naturschutz hat eine Oberschleißheimer Gewerbeansiedlung in der für BMW vorgehaltenen Größenordnung schon als Horrorszenario ausgemalt. Trotz des berechtigten Anliegens, das Gewerbesteuewraufkommen zu steigern, wäre dies “Haushaltssanierung mit dem Vorschlaghammer”, rügt der Aktionskreis.
Die Grafik des Bundes Naturschutz zeigt den von ihnen gewünschten Umgriff des “Moos-Haide-Parks”. Blau hinterlegt ist das Stadtgebiet Unterschleißheim, braun das Gemeindegebiet Oberschleißheim. Links von den grünen Pfeilen, die das Trenngrün zwischen den Orten markieren, wäre der potentielle BMW-Standort gewesen.
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