Die Gemeinde appelliert an Stadt München und Freistaat Bayern, „eine koordinierte Lösung zum Erhalt der Regattastrecke auf den Weg zu bringen“. Die Entscheidung für eine Minimalsanierung müsse „unbedingt noch einmal, auch auf höherer Ebene, durchdacht werden“, betont Bürgermeister Markus Böck in einer Stellungnahme an Münchner Rathaus und Innenministerium: „Es kann doch nicht sein, dass diese historisch und landschaftlich einzigartige, wertvolle Olympia-Regattastrecke nach 50 Jahren einfach aufgegeben wird!“
Die Gemeinde sehe sich in der Verantwortung gegenüber den 12 Sportvereinen, von denen die Anlage genutzt wird, sowie gegenüber Tourismus, Gastronomie und Hotellerie in der ganzen Region. Bei den internationalen Wettkämpfen sind regelmäßige tausende Besucher in Schleißheim zu Gast; derartige Regatten stehen nach der Kürzung der Sanierungsmittel aber in Frage.
Oberschleißheim fordert, „einen größeren Unterstützerkreis in der Region zur Rettung der Ruderregatta aufzubauen“. Das Rathaus biete dabei an, sich bei der Koordinierung mit einzubringen. Vor allem aber müssten sich die Landeshauptstadt und der Freistaat „unbedingt noch einmal zusammensetzen und eine gemeinsame, koordinierte Lösung für die Regattastrecke suchen“, fordert Böck.
In der schon seit Jahrzehnten schwelenden Problematik des Sanierungsstaus auf der olympischen Anlage hatte sich das Oberschleißheimer Rathaus bislang stets bedeckt gehalten, um nicht als Konter zu den Sanierungskosten herangezogen zu werden. Böck lehnt sich jetzt erstmals mit dem Angebot aus dem Fenster, eine konzertierte Aktion zu steuern.
Persönlich und auch im Namen des Gewerbeverbandes kann ich meine und unsere volle Unterstützung zusichern!
Im Münchner Norden gibt es leider genug Negativ-Einrichtungen. Da müssen möglichst viele in Oberschleißheim für die Unterstützung und den Erhalt dieser einen positiven Einrichtung eintreten, lokal und überregional wichtig für Freizeit, Breitensport, Spitzensport, Tourismus und Gewerbe.
Bei unserer nächsten Sitzung des „Erweiterten Runden Tisches“ mit Bürgermeister, Schloss, Flugwerft, Regatta, Tourismus ud Gewerbe sollten wir diese Initiative offiziell aus der Taufe heben. (Zur Info: der „Erweiterte Runde Tisch“ findet seit mehreren Jahren 1x pro Vierteljahr statt.)
Mit freundlichen Grüßen
Walter Klar,
1. Vorsitzender Gewerbeverband Oberschleißheim e.V.
Der Tourismusverein Schleißheim begrüßt ausdrücklich die Initiative der Gemeinde Oberschleißheim zur Unterstützung einer Regatta-Sanierung und bedankt sich für die klaren politischen Worte.
Die Einschätzung des Münchner Stadtrats, die zunächst bereits beschlossenen Sanierungskosten von 61 Millionen Euro als Sparpotential wieder zu streichen, halten wir für völlig verfehlt, selbst angesichts einer Jahrhundertkrise wie der Corona-Pandemie. Die Sanierung der Regattaanlage wäre im Gegenteil gerade jetzt eine sehr vernünftige und wichtige Investition in die Zukunft.
Das Freizeitverhalten der Menschen muss sich ändern, das ist eine Botschaft der Pandemie: Nicht mehr beliebig in die Ferne schweifen, sondern das „Gute, das so nahe liegt“, entdecken. Genau unter diesem Gedanken war die Anlage schon zu den Olympischen Spielen 1972 von ihrem ursprünglich vorgesehenen Standort im Tölzer Land nach Schleißheim verlegt worden: Um eine einzigartige Sportstätte und ein Naherholungsgebiet für die Landeshauptstadt zu bleiben.
Für die Schleißheimer Hotels und Gaststätten sind die tausenden Teilnehmer und Besucher der internationalen Regatten ein bedeutender Faktor. Mit den Sportlern aus allen fünf Kontinenten besitzt Schleißheim ein touristisches Potenzial, das unbedingt ausgebaut werden müsste und nicht durch einen Abschied von den Regatten abgeschnitten werden darf.
Bereits während der Diskussion über Sanierungsvarianten hatte es Dutzende von konstruktiven Vorschlägen zur besseren Nutzung der Anlage und Steigerung ihrer Attraktivität gegeben, von Veranstaltungen bis zu neuen baulichen Angeboten. Der Tourismusverein selbst hat Veranstaltungen auf der einzigartigen Olympischen Anlage in der Schublade.
Gemeinsames Bestreben sollte sein, die Anlage nicht nur zu erhalten, sondern als touristisches Nahziel und sportlichen Veranstaltungsort auf Weltniveau zu stärken und auszubauen. Der Tourismusverein bringt dazu jederzeit sein Netzwerk und seine Potenziale ein.
Tourismusverein Schleißheim,
Gerhart Maier für den Vorstand
Sehr geehrte Leser, sehr geehrter Herr Böck,
ich bin begeistert, dass nun auch aus Schleißheim eine offizielle Stellungnahme kommt, die ich als Hotelier nur unterstützen kann.
Da wir engen Kontakt zu den internationalen Sportlern haben, kann ich nur sagen, dass die Anlage von allen besonders geschätzt wurde. Sie bietet allen Teilnehmern gleiche Windverhältnisse und der Hauch von Olympia liegt noch immer über der Anlage.
Unterstützung der umliegenden Hotels aus der Region kann ich ihnen versichern.
Ich kann nur sagen, weiter so, Herr Böck, wir hoffen auf weitere Unterstützer.
Gerhart Maier
Hotel „Blauer Karpfen“