‘Was macht unser Bürger­meister beruf­lich?’

14.01.2020 | Rathaus | 2 Kommentare

Sieben Prozent mehr Masse im Etat und keiner wundert sich? Zweimal üppige Einnahmen unter dem glei­chen Titel und niemandem fällts auf? „Man fragt sich allmäh­lich, was unser Bürger­meister beruf­lich macht“, ätzte SPD-Spre­cher Florian Spirkl bei der Bear­bei­tung des Etats im Finaz­aus­schuss.

Der Gemein­de­etat für 2020 hatte Einnahmen doppelt gebucht und damit auf vier Jahre zusätz­liche Mittel von 6,5 Millionen Euro vorge­geben. „Es kann nicht sei, dass uns so ein Haus­halt zugeht“, schimpfte Spirkl. So ein „Riesen­fehler“ müsse „dem Leiter der Verwal­tung schon auffallen“. Die ehren­amt­li­chen Gemein­de­räte der SPD hätten jeden­falls „nicht wahn­sinnig lang gebraucht, um den Fehler zu finden“, sagte er.

Schon im Vorjahr war Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer (FW) gerügt worden, weil er den Etat schlecht vorbe­reitet habe. Peter Bent­hues (CSU) sagte, derartig schlam­pige Haus­halts­be­ra­tungen „wie in den letzten Jahren“ habe er im Gemein­derat noch nie erlebt, was „eindeutig Aufgabe des Bürger­meis­ters“ sei. „Zu den Haus­halts­be­ra­tungen nicht vorbe­reitet zu sein, ist ein großes Versäumnis“, rügte er.

Helga Keller-Zenth (Grüne) klagte, ange­sichts solch fehler­hafter Zahlen sei „das Vertrauen ein bisserl erschüt­tert“. Sie würde sich „ein vernünf­tiges internes Kontroll­system“ wünschen.

Kuch­l­bauer blieb jegliche Antwort schuldig. Er bedankte sich bei der SPD „herz­lich“ für die Aufde­ckung des Fehlers, die sons­tigen Ausfüh­rungen nehme er zur Kenntnis. Der Haus­halt sei von ihm „sehr genau durch­ge­ar­beitet worden“.

Beitrag teilen:

2 Kommentare

  1. Herr Lehrer, Herr Lehrer… im Keller brennt noch Licht. Und ich weiß, wer es ange­lassen hat!
    Die Sache hört sich von der Ferne nach einem durchaus pein­li­chen Über­tra­gungs­fehler an. Und es ist doch immer wieder prima, dass es einen aufmerk­samen, konstruk­tiven Gemein­derat gibt. Danke.
    Aber das daraus resul­tie­rende Plakat der SPD scheint mir mindes­tens ebenso pein­lich: Herr Lehrer…! — Entschul­di­gung: Frau Lehrerin…!

    Antworten
  2. Typisch für diesen Bürger­meister; er hat den Posten wohl als Vorru­he­stand gesehen.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert