Sieben Prozent mehr Masse im Etat und keiner wundert sich? Zweimal üppige Einnahmen unter dem gleichen Titel und niemandem fällts auf? „Man fragt sich allmählich, was unser Bürgermeister beruflich macht“, ätzte SPD-Sprecher Florian Spirkl bei der Bearbeitung des Etats im Finazausschuss.
Der Gemeindeetat für 2020 hatte Einnahmen doppelt gebucht und damit auf vier Jahre zusätzliche Mittel von 6,5 Millionen Euro vorgegeben. „Es kann nicht sei, dass uns so ein Haushalt zugeht“, schimpfte Spirkl. So ein „Riesenfehler“ müsse „dem Leiter der Verwaltung schon auffallen“. Die ehrenamtlichen Gemeinderäte der SPD hätten jedenfalls „nicht wahnsinnig lang gebraucht, um den Fehler zu finden“, sagte er.
Schon im Vorjahr war Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) gerügt worden, weil er den Etat schlecht vorbereitet habe. Peter Benthues (CSU) sagte, derartig schlampige Haushaltsberatungen „wie in den letzten Jahren“ habe er im Gemeinderat noch nie erlebt, was „eindeutig Aufgabe des Bürgermeisters“ sei. „Zu den Haushaltsberatungen nicht vorbereitet zu sein, ist ein großes Versäumnis“, rügte er.
Helga Keller-Zenth (Grüne) klagte, angesichts solch fehlerhafter Zahlen sei „das Vertrauen ein bisserl erschüttert“. Sie würde sich „ein vernünftiges internes Kontrollsystem“ wünschen.
Kuchlbauer blieb jegliche Antwort schuldig. Er bedankte sich bei der SPD „herzlich“ für die Aufdeckung des Fehlers, die sonstigen Ausführungen nehme er zur Kenntnis. Der Haushalt sei von ihm „sehr genau durchgearbeitet worden“.
Herr Lehrer, Herr Lehrer… im Keller brennt noch Licht. Und ich weiß, wer es angelassen hat!
Die Sache hört sich von der Ferne nach einem durchaus peinlichen Übertragungsfehler an. Und es ist doch immer wieder prima, dass es einen aufmerksamen, konstruktiven Gemeinderat gibt. Danke.
Aber das daraus resultierende Plakat der SPD scheint mir mindestens ebenso peinlich: Herr Lehrer…! — Entschuldigung: Frau Lehrerin…!
Typisch für diesen Bürgermeister; er hat den Posten wohl als Vorruhestand gesehen.