Fast möchte man Sympathie entwickeln für die friedlich im Abendlicht vor sich hinschlummernde Baugrube am Stutenanger … wenn ihre Geschichte nicht so nervenaufreibend wäre!
Der Aushub vor den Stutenangerblocks lässt bereits erahnen, wo der vom futuristischen “Green-Building-Rewe-Vollsortimenter” zum Penny-Discounter abgewandelte Lebensmittelallrounder eines Tages vielleicht stehen wird. Und darauf der dazugehörige Penny-Wohnblock sowie vis à vis das von der Sedlmayr Grund und Immobilien AG geplante, 4‑geschossige Geschäftshaus mit 40 Wohnungen und Geschäftsräumen im Erdgeschoss. Beide Projekte sollen idealerwiese zeitgleich entstehen.
Das Baurecht ist seit Mai 2022 geschaffen, die Satzungsbeschlüsse für die vorhabensbezogenen Bebauungspläne 73a und 73b gefällt, der Durchführungsvertrag unterzeichnet, der Bauantrag von REWE/PENNY liegt bereits vom Landratsamt bewilligt in der Gemeinde. Dennoch steht noch kein Stein auf dem anderen, denn der Bauantrag der Sedlmayr AG für das Geschäftshaus liegt noch nicht vor.
Für Aufregung hatte ein jüngst in der Süddeutschen Zeitung erschienener Artikel gesorgt, wonach die Sedlmayr AG ein ambitioniertes Wohnbauprojekt im Münchner Norden auf Eis gelegt hatte, was im Oberschleißheimer Gemeinderat zu der angstvollen Vermutung geführt hat, dass nun auch das bei uns geplante Geschäftshaus nicht zur Umsetzung kommt.
“Explodierende Baukosten, stark gestiegenes Zinsniveau und sich verändernde EU-Vorschriften zur Nachhaltigkeit” werden in dem SZ-Artikel vom Vorstandsvorsitzenden der Sedlmayr AG, Hermann Brandstetter, als Gründe für den Planungstopp genannt. Da klingt sein Zitat: “Wir sind wirtschaftlich auf Grund gelaufen” für Oberschleißheim wenig zuversichtlich.
Martin Schuhmacher, aus dem Vorstand der Sedlmayr Grund und Immobilien AG und zuständig für das Oberschleißheimer Bauprojekt, versichert auf Anfrage von 1.Bürgermeister Markus Böck, “dass Sedlmayr als Vorhabensträger weiterhin zu seinem Wort stünde und sich seiner Verpflichtung und Verantwortung bewusst sei. Man habe die im städtebaulichen Vertrag festgeschriebenen Fristen im Hinterkopf und werde diese voraussichtlich auch einhalten. Ein Bauantrag sei aber noch nicht eingereicht.”
Anders als beim milliardenschweren Großbauprojekt “Heidepark” in der Heidemannstraße (Neubau von 800 Wohnungen), habe das Oberschleißheimer Projekt finanziell eine geringere Größenordnung, so dass er guten Gewissens eine solche Aussage treffen könne.” Mit dem Vorhabensträger REWE-GROUP sei man in engem Austausch, so dass hier auch die notwendigen Absprachen bzgl. der Bauabläufe gewährleistet seien,” so der Sedlmayr-Frontmann weiter.
Laut Durchführungsvertrag ist mit der Bauausführung spätestens 18 Monate nach Erteilung der Baugenehmigung zu beginnen. Eine Baugenehmigung erfolgt auf einen eingereichten und im Bau-und Werkausschuss diskutierten und positiv abgestimmten Bauantrag.
Gut 22 Monate dauert es, bis ein Elefantenbaby zur Welt kommt, wir sind also guter Hoffnung! Ingrid Lindbüchl
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