Die Klasszimmer an den beiden Schulen sollen jetzt mit fest installierten Lüftungsanlagen nachgerüstet werden. Die Anlagen sollen dezentral in jedem Raum an der Decke angebracht werden.
Die Aufstellung mobiler Luftfilter hatte der Gemeinderat abgelehnt. Eine bautechnische Untersuchung ergab nun, dass in beiden Schulen zentrale Lüftungsanlagen nicht mach- oder finanzierbar seien.
Bei der Grundschule Parksiedlung, die gerade über Jahre aufwändig saniert wird, habe man eine derartige Anlage bereits in der Planung verworfen, als an Corona noch nicht zu denken war, hieß es aus dem Rathaus. Die Nachrüstung einer Lüftung, die vom Energieberater durchaus empfohlen worden war, hätte zu massive weitere Eingriffe erfordert.
An der Berglwaldschule müssten für die drei über die Jahre entstanden Bauteile der Schule lauter einzelne Lüftungsanlagen erstellt werden, was extrem aufwändig sei. Der dritte und jüngste Bauteil besitzt dabei freilich bereits eine derartige Anlage – die aber wegen ihres Lärms dauerhaft abgeschaltet sei.
Denkbar seien in beiden Schulen allerdings dezentrale Raumluftanlagen. Dabei würde in jedem Klassenzimmer eine derartige Belüftungsmaschine installiert. Um nicht zu viel Platz im Klasszimmer zu verlieren, sollten die Geräte an der Decke angebracht werden.
Die ersten Schätzungen gehen von Nachrüstungskosten von etwa 1,1 Millionen Euro für beide Schulen aus. Allerdings würden beide vorgesehenen Modelle die staatlichen Anforderungen an das Volumen des erreichten Luftaustausches erfüllen, so dass heuer noch eine staatliche Förderung von bis zu 80 Prozent der Kosten erreichbar sei.
Bürgermeister Markus Böck (CSU) zeigte sich eher zögerlich. Eine Lüftung sei zwar hilfreich, aber kein Allheilmittel. Andere Maßnahmen wie Testen oder Masken erspare es nicht und bei eventuellen Quarantänen oder Schulschließungen sei auch keine gesonderte Behandlung belüfteter Klassen zu erwarten.
Der Gemeinderat drängte jedoch überwiegend auf unverzügliche weitere Schritte. Die Möglichkeiten bloß im Raum stehen zu lassen, sei „nur eine Beruhigungspille“, rügte Helga Keller-Zenth (Grüne). Casimir Katz (FDP) sagte, eine derartige Lüftung sei ungeachtet der Corona-Abwägung für Schulzimmer grundsätzlich sinnvoll, da müsse man die Gelegenheit nutzen, sie jetzt üppig gefördert zu bekommen.
Einstimmig wurde der Auftrag erteilt, die Pläne für den Einbau dezentraler Lüftungsanlagen in beiden Schulen so weit voranzutreiben, dass noch heuer eine konkrete Kostensumme und eine mögliche Fördersumme als Entscheidungsgrundlage vorlägen.
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