Nach einer Umplanung wird das neue Kinderhaus beim Hallenbad jetzt mit geschätzten Kosten von 11,5 Millionen Euro gebaut. Eine erste Planung mit Kosten von 11,6 Millionen Euro hatte der Gemeinderat noch empört zurückgewiesen.
Inklusive weiterer Preissteigerungen und mit Puffer für Unvorhergesehenes müssen 13,8 Millionen Euro finanziert werden. Abzüglich möglicher Zuschüsse und der finanziellen Beteiligung von Bauträgern anstehender Neubaugebiete hat das Rathaus einen Kreditbedarf von rund zehn Millionen Euro errechnet.
Das bedeute „den finanziellen Ruin der Gemeinde“, schimpfte FW-Sprecher Stefan Vohburger: „Wir können’s uns nicht leisten.“ Das Darlehen würde „einer ganzen Generation jährliche Lasten aufbürden“, mahnte er, „notwendige Sanierungen und energetische Optimierungen unserer Gebäude würden in weite Ferne rücken, freiwillige Leistungen müssten auf den Prüfstand.“
Peter Benthues (CSU) wies darauf hin, dass ein Kinderhaus „nicht für die Gegenwart gebaut wird, sondern für die Zukunft“. Insofern sei auch eine Finanzierung über Jahre vertretbar. SPD-Sprecher Florian Spirkl formulierte als Einschätzung, dass das Projekt die Gemeinde „mindestens an den Rand der Leistungsfähigkeit“ bringen werde. Dennoch sei es unumgänglich, da die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen eine Pflichtaufgabe sei.
Einmal mehr rügten es die FW als Kardinalfehler, dass die Gemeinde das Kinderhaus baue und den Bauträgern an Kreuzacker und Schäferanger nur eine finanzielle Beteiligung abverlange, anstatt denen die Baupflicht zu belassen. Alle anderen Gruppierungen wiesen darauf hin, dass auch ohne die Neubaugebiete Bedarf bestünde, so dass die Gemeinde durchaus in der Pflicht sei.
Die neue Planung hat das zuvor dreiflügelig gesehene Gebäude mit differenzierter Höhenentwicklung nun kompakter und gedrungener gemacht. Entstehen soll jetzt ein zweigeschossiger Block mit zwei eingeschossigen Flügeln.
Platz finden sollen sechs Gruppen, laut aktuellem Bedarf vier Krippen- und zwei Kindergartengruppen. Die potentielle Erweiterung auf bis zu zehn Gruppen, die im ersten Entwurf schon angelegt war und durch Aufstockung erreicht werden sollte, ist nun nicht mehr enthalten, lediglich Erweiterungsfläche für einen Anbau ist vorgehalten.
Durch die Änderungen wurde die Nutzfläche von 1750 auf 1670 Quadratmeter gestaucht und der beheizte Raum von 9680 auf 7950 Kubikmeter reduziert. Im Sommer 2024 könnte es eröffnen, so dass noch ein weiteres Jahr Betreuungsplätze fehlen werden. Mit 17:5 Stimmen beschlossen CSU, Grüne, SPD, FDP und ÖDP gegen FW den Neubau des Kinderhauses.
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