Keine Alter­na­tive zur Brücken­sperre

19.02.2020 | Rathaus | 0 Kommentare

Bei der anste­henden Brück­sa­nie­rung der Brücke in der Mitten­heimer Straße über die Bahn bleibt es bei einer mehr­mo­na­tigen Komplett­sperre. Ein alter­na­tiver Ansatz der FDP, während der Bauar­beiten einen Einbahn­stra­ßen­be­trieb über die Brücke aufrecht zu erhalten, wurde vom Gemein­derat einstimmig abge­lehnt.

Der FDP-Orts­vor­sit­zende und Bürger­meis­ter­kan­didat Casimir Katz, selbst Bauin­ge­nieur, hat die mögli­chen Konse­quenzen der Sper­rung im Detail analy­siert. Insbe­son­dere west­lich der Brücke werde der Verkehr in Nord-Süd-Rich­tung über Feier­abend- und Sonnen­straße in Stoß­zeiten zum Erliegen kommen, warnt er.

Laut der Daten­ana­lysen in der aktu­ellen Verkehrs­ent­wick­lungs­pla­nung der Gemeinde passieren die Brücke täglich rund 9600 Fahr­zeuge. Nur rund 19 Prozent davon ist Durch­gangs­ver­kehr, der bei einer Sper­rung theo­re­tisch den Ort auch groß­räumig umfahren könnte. Aber 47 Prozent der Fahrten über die Brücke haben Start oder Ziel in Ober­schleiß­heim und 34 Prozent beides.

Bei einer Voll­sper­rung der Brücke müssten also mindes­tens 81 Prozent dieser Verkehrs­be­we­gungen auf die Dach­auer oder die Schön­leut­ner­straße auswei­chen und damit die Bahn passieren. Andere Querungs­mög­lich­keiten gibt es am Ort nicht. Die räum­lich nächste Querung über die Le-Cres-Brücke in Unter­schleiß­heim wird bizar­rer­weise parallel zur Ober­schleiß­heimer Brücken­sper­rung auch wegen Bauar­beiten im Münchner Ring dicht sein.

Da es für den Umlei­tungs­ver­kehr aus der Feier­abend- und Sonnen­straße in die Dach­auer Straße nicht ausrei­chend Aufstell­platz in den Abbie­ge­spuren gebe, werde der regu­läre Gera­deaus-Verkehr komplett blockiert werden, prophe­zeit Katz. Die Kreu­zung der Feier­abend-/Son­nen­straße mit der Dach­auer Straße passieren – ohne Baustelle – in Nord-Süd-Rich­tung täglich über 15.000 Fahr­zeuge.

Katz hat daher zuvor­derst ange­regt, während der Brücken­sper­rung das Links­ab­biegen von der Feier­abend­straße in die Dach­auer Straße Rich­tung Bahn­schranke zu unter­sagen. Der Verkehr könne weiter nach Süden in die Sonnen­straße fließen, dort am Orts­aus­gang im Kreis­ver­kehr die Rich­tung wech­seln und dann von Süden her kommend nach rechts in die Dach­auer Straße abbiegen.

Das will der Gemein­derat nun dem Land­ratsamt vorschlagen, das für Verkehrs­re­ge­lungen auf Dach­auer, Feier­abend- und Sonnen­straße zuständig ist, die als Bundes- und Staats­straßen über­ört­lich gelenkt werden.

Katz’ ergän­zender Vorschlag, die Brücke während Teilen der Bauar­beiten einspurig offen zu halten und Einbahn­stra­ßen­ver­kehr zu ermög­li­chen, wurde jedoch einhellig abge­wiesen. Das große Problem der Einbahn­stra­ßen­va­ri­ante ist es, im Notfall Rettungs­fahr­zeuge rasch über die Brücke zu bringen.

Bei einer Voll­sperre müsste nur der Baustel­len­be­trieb stoppen, um die Einsatz­kräfte durch­zu­lassen, was in die Baustell­ab­läufe einge­speist werden könne; bei Verkehrs­fluss aber könnten sich unkal­ku­lier­bare Stau- und Unfall­sze­na­rien ergeben, die den Einsatz entschei­dend verzö­gern könnten.

Katz hatte diffe­ren­ziert, dass die Brücke während der Bauar­beiten an den Rampen mit jeweils 400 Meter bear­bei­teter Strecke gesperrt bleiben müsse. Dies ist laut Baustel­len­plan 2020 vorge­sehen. Er rech­nete jedoch vor, dass die nur 120 Meter langen Baustel­len­teile der Jahre 2021 und 2022 so über­sicht­lich seien, dass hier Einbahn­stra­ßen­ver­kehr ermög­licht werden könne.

Dem wider­sprach die Polizei aller­dings vehe­ment. Es verblieben immer Unwäg­bar­keiten, mahnte Manfred Graf, der Dienst­stel­len­leiter der Ober­schleiß­heimer Inspek­tion, und das hieße für ihn, „mit der Sicher­heit der Bürger zu spielen“.

Gemein­de­bau­amts­lei­terin Chris­tiane Kmoch betonte, der FDP-Plan sei bereits dem Land­ratsamt vorge­legt worden und dort habe es eben­falls keinerlei Aussichten auf eine Akzep­tanz gegeben.

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