Aufent­halts­qua­lität und Iden­tität

25.01.2022 | Rathaus | 0 Kommentare

Das neue Wohn­viertel in Mitten­heim soll nicht nur das größte Wohn­bau­vor­haben bislang in diesem Jahr­hun­dert werden – der Anspruch ist auch, ein außer­ge­wöhn­lich attrak­tives Areal zu kreieren. Ein Gestal­tungs­leit­faden hält die Ideen und Grund­sätze der künf­tigen Bebauung dort fest, nachdem der Eigen­tümer und Entwickler der Sied­lung, der Katho­li­sche Männ­erfür­sor­ge­verein, nicht alle Baumaß­nahmen selbst umsetzen wird.

Ziel des vom beauf­tragten Planungs­büro „Goer­gens Miklautz Partner“ verfassten Leit­fa­dens sei es, „dem neuen Orts­teil einen unver­wech­sel­baren Charakter zu verleihen“, heißt es im Vorwort, „der sich aus den beson­deren Eigen­arten des Stand­orts entwi­ckelt“.

Die bestehen darin, dass sich west­lich die Gemein­de­grenze zu Unter­schleiß­heim mit Acker­flä­chen bis hin zur Auto­bahn A92 anschließt und östlich der Bergl­bach mit Wiesen und alten Bäumen drum herum. Die Groß­sied­lung will diese Vorgaben aufnehmen und eine „inten­sive und barrie­re­freie Vernet­zung der Baustruk­turen mit der Land­schaft“ schaffen, „ein hohes Maß an Aufent­halts­qua­lität und eine iden­ti­täts­stif­tende Sprache zur Gestal­tung der Gebäude und der Frei­an­lagen“.

Die vier neuen Wohn­quar­tiere, die sich in Nord-Süd-Rich­tung anein­an­der­reihen, sollen dabei als gestal­te­ri­sche Einheit mit reich­hal­tigen Diffe­ren­zie­rungen im Detail wahr­ge­nommen werden. Im Leit­faden sind nun wesent­liche Kenn­zei­chen des Zusam­men­halts sehr genau gere­gelt, bis hin zur vorge­schrie­benen Farb­ge­bung, andere sollen bewusst indi­vi­duell gestaltet werden.

Jedes Quar­tier besteht aus Punkt­häu­sern und Riegel­ge­bäuden, die zusammen einen Binnenhof umschließen. Die Riegel­ge­bäude sind an den Stirn­seiten aufge­weitet, um mehr Wohn­fläche auf der attrak­tivsten Wohn­seite zu bieten. Über­haupt sei der rechte Winkel aus den Grund­rissen verbannt, heißt es im Leit­faden ausdrück­lich.

Die Wohn­ge­bäude bilden nach Westen zum freien Feld eine klare Kante und öffnen sich durch die städ­te­bau­liche Kompo­si­tion dann nach Osten zur „Grünen Mitte“ des Quar­tiers um den Bergl­bach. Die Riegel­ge­bäude, die im Westen und Norden auch für die Abschir­mung der Schallim­mis­sionen sorgen müssen, sind hori­zontal bis zu vier Stock­werken gestaf­felt.

Groß­zü­gige Vorzonen in Form von zusam­men­ge­fassten Loggien und Balkonen sollen die langen Gebäu­de­fronten aufbre­chen und glie­dern. Die drei­ge­schos­sigen Punkt­häuser, die als Soli­täre um den Hof plat­ziert sind, sollen mit einge­schnit­tenen Ecklog­gien ausge­stattet werden. Sie sollen in jedem Quar­tier die gleiche Grund­form erhalten, aber indi­vi­duell gedreht sein.

Als Erschlie­ßung führt eine Zufahrts­straße im Westen entlang der Quar­tiere und zweigt von dort in Tief­ga­ragen ab. Die Innen­höfe sind somit komplett auto­frei. Die Frei­räume in diesen Binnen­höfen, die sich nach Osten zum Grünzug entlang des Bergl­bachs aufweiten, sollen „vorhan­dene und ursprüng­liche land­schaft­liche Typo­lo­gien aufgreifen und zu iden­ti­täts­stif­tenden Motiven machen“.

So solle „eine orga­ni­sche Verzah­nung von Land­schaft und Urba­nität mit hoher Aufent­halts­qua­lität und hohem Wieder­erken­nungs­wert entstehen“. Die Wohn­viertel liegen erhöht gegen­über dem Gelände. Für die Über­gänge werden leicht geböschte und bepflanzte Gelän­de­mo­del­lie­rungen ange­legt.

Für die gemein­schaft­liche Nutzung sind Aufent­halts­be­reiche, Möglich­keiten zur Begeg­nung und Spiel­flä­chen für Klein­kinder vorge­sehen. Das Quar­tier durch­zieht ein Fuß- und Radwe­ge­netz, das an über­ört­liche Verbin­dungen andockt. Alle Dächer sollen extensiv begrünt werden.

Eine dezen­trale Ener­gie­ver­sor­gung wird gerade noch geprüft. Der Bauleit­plan für das Areal auf Basis dieses Leit­fa­dens ist gerade im Geneh­mi­gungs­ver­fahren.

Die Grafik oben aus dem Leit­faden zeigt die Möglich­keit eines der vier Quar­tiere mit der Erschlie­ßungs­straße links und dem Grünzug mit Bergl­bach rechts. (Norden ist links oben.)

Auf der Über­sichts­skizze unten sind alle vier Quar­tiere unten ange­ordnet, oben die “Grüne Mitte”. In der Bild­mitte ist das Haus St. Benno, rechts schließt das Gewer­be­ge­biet am Bruck­mann­ring an. Die Straße durchs Bild ist die Mitten­heimer Straße nach Unter­schleiß­heim.. (Norden ist hier links.)

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