Im Carl-Orff-Gymnasium wurde in einem Klassenzimmer probeweise eine Low-Budget-Lüftungsanlage installiert. Die vom Elternbeirat selbst kreierte Anlage beruhe nach Angaben aus dem Unterschleißheimer Rathaus auf Untersuchungen des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie und sauge kontinuierlich die warme und damit aufsteigende Luft an der Ziummerdecke ab.
Dadurch werde die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sich Viren horizontal im Raum ausbreiten. Auch gebe es keine zeitweiligen CO2- und Aerosol-Anreicherungen wie zwischen Stoßlüftungen. Durch Wärmerückgewinnung könne das Konstrukt auch Heizenergie sparen. Begleitet werde das Projekt durch eine Untersuchung zur Wirksamkeit.
“Es ging hier nicht um Perfektion, sondern um schnelle Selbsthilfe und die Aussicht auf eine baldige Rückkehr zum normalen Schulbetrieb für möglichst viele Schüler”, sagt der Unterschleißheimer Stadtrat Tino Schlagintweit (Grüne), der die Initiative des Elternbeirats im Rathaus vertreten hatte. So sei die Anlage “ästhetisch zweifelhaft, aber vielleicht ein Ausweg aus dem Lüftungsdilemma in Corona-Zeiten”, so Schlagintweit.
“Das ist die Art von Mut, die ich von unserem Gemeinderat erwartet hätte”, betonte die Oberschleißheimer Gemeinderätin Ingrid Lindbüchl (Grüne) in Bezug auf die Debatten per Lesermail in der schleissheimer-zeitung.de. In Oberschleißheim sei stattdessen “alles haarklein mit Tabellen analysiert worden”, ohne zu ähnlich effektiven Ergebnissen zu kommen.
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