Für die “Großen” ist ein Kunde nur interessant, wenn er Geld da läßt. Dass “Kleine” demgegenüber mit Kundenorientierung punkten können, beweist gerade Jenny Heckenstaller, Inhaberin des gleichnamigen Schreibwarenladens am Stutenanger. Während der große “Rewe”-Konzern mit dem Ende des „Rewe“-Markts im einstigen Ladenzentrum den Hahn abgedreht hat, hat die kleine Einzelhändlerin spontan reagiert und nun auch Lebensmittel und Drogerieartikel für den täglichen Bedarf in ihr Sortiment aufgenommen.
„Mir tut es in der Seele weh, wenn ältere Herrschaften, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, nun keine Möglichkeit mehr haben sollen, wenigstens das Nötigste noch selbst einkaufen gehen zu können“, schildert Heckenstaller ihre Motivation. Sie hatte schon reagiert, als im Ladenzentrum der letzte Bäcker schloß, und seither auch Backwaren im Angebot.
„Die Gemeinde ist für ihre Bürger froh, dass Schreibwaren Heckenstaller eine derartige Alternative geboten hat“, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus, das die neue Initiative auch bewirbt. „Ich bin froh, dass Jenny Heckenstaller immer ein offenes Ohr für ihre Kunden und auch für die Gemeinde hat“, freute sich Bürgermeister Christian Kuchlbauer.
Der anvisierte Neubau eines „Penny“-Discounters anstelle des zum Abriss bestimmten “Rewe” ist noch nicht mal beantragt, so dass die Versorgungslücke noch Jahre andauern wird. Eine Expertise des Einzelhandelsgutachters der Gemeinde hatte darauf hingewiesen, dass nach den Daten von Marktanalysen mit der Schließúng des „Rewe“ die rechnerische Grundversorgung für Oberschleißheim „nicht mehr gesichert“ sei.
Während im Rathaus die Situation bestenfalls diskutiert wurde, hat Heckenstaller bereits gehandelt. Das Gutachten hatte schon vor der aktuellen Initiative dem Laden attestiert, dort „ein wichtiges Rückgrat der Nahversorgung“ geworden zu sein.
Kuchlbauer sagte, es gebe für die Übergangszeit bis zur möglichen „Penny“-Ansiedlung „weitere Möglichkeiten, die gerade geprüft werden“. So werde überlegt, bedürftigen Personen eine Art Ticket auszustellen, um damit zu den Discountern am südlichen Ortstand zu kommen.
Der VdK und der Kranken- und Altenpflegeverein wollen einmal wöchentlich Einkaufsfahrten anbieten, die Gemeinde würde hier den eigenen Bus zur Verfügung stellen.
Im Angebot bei Heckenstaller sind nun neu:
Lebensmittel: frische Backwaren, frische Bauernhof-Eier (aus dem Dachauer Hinterland), Kaffee, Milch, Kondensmilch, Marmelade, Essig, Öl, Salz, Mehl, Zucker, Butter, Müsli, Schokolade, Chips, Nudeln, Dosen- und Tütensuppen, Thunfisch
Getränke: Wasser, Säfte, Wein, Bier
Drogerieartikel: Damenhygieneartikel, Zahnbürsten, Zahnpasta, Wasch- und Putzmittel, Rasierer, Toilettenpapier, Küchenrollen, Kosmetiktücher, Taschentücher.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kuchlbauer.
es ist uns unverständlich, weshalb Sie in der schleissheimer-zeitung.de und in der Süddeutschen Zeitung vom 28.02.2020 angegeben haben, dass der VdK und der Kranken- und Altenpflegeverein (KAPV) einmal wöchentlich die Einkaufsfahrten mit einem Gemeindebus übernehmen werden. Der Vorstand des KAPV, Herr Kalmer, hat Ihnen am 11.02.20 eine E‑Mail zugesendet, in der klar und deutlich steht, dass es seitens der Vereinsfahrerinnen nicht möglich ist, diese zusätzliche Aufgabe zu übernehmen.
Seitens des VdK´s wurde Ihnen ebenfalls vor zwei Wochen von Herrn Klose eine Absage in mündlicher Form mitgeteilt. Wie er Ihnen gesagt hat, können die “Friedhofsfahrer” über einen längeren Zeitraum diese zusätzlichen Aufgaben nicht übernehmen.
Wieso machen Sie den Oberschleißheimer Bürgern trotzdem so eine Zusage und falsche Hoffnungen?
Wir fordern Sie hiermit auf, diese falsche Aussage öffentlich zu widerrufen.
Brigitte Scholle (Vorsitzende VdK OSH),
Christine Fichtl-Scholl (stellv. Vorsitzende KAPV OSH)