Beschlüsse zu neuen Gewerbegebieten, Studien, Bürgerdialog, Geheimverhandlungen — und was ist jetzt Sache? Das ganze Procedere sei doch „sehr im Vagen“, rügte Florian Spirkl (SPD) im Gemeinderat und brachte eine ganze Reihe offener Fragen an. Die SPD hatte zuvor schon in Lesermails (eins und zwei) auf der schleissheimer-zeitung.de das Vorgehen des Bürgermeisters gerügt.
2017 hatte der Gemeinderat bereits die Ausweisung eines neuen Gewerbegebiets südlich der Dachauer Straße, jenseits der Ertlsiedlung, beschlossen. Passiert ist nichts. Offenbar wurde dem Gemeinderat hinter verschlossenen Türen signalisiert, dass es Probleme mit dem Standort gebe, aber offenbar auch nicht konkret.
Denn Spirkl fragte nun an, wo genau die Probleme lägen. Zwar habe Kuchlbauer den Beschluss von 2017 nicht umgesetzt, aber bei der öffentlichen Präsentation war das gleiche Areal nun doch wieder als geeignetes neues Gewerbegebiet dargestellt worden.
Andererseits stand als potentielle Gewerbefläche bei der Vorstellung im Bürgerzentrum auch die Gemeindegrenze zu Unterschleißheim nordwestlich von Mittenheim zur Disposition – und darüber habe der Gemeinderat überhaupt noch nie befunden, wunderte sich Spirkl. Zwar habe es – wiederum geheim unter Ausschluss der Öffentlichkeit – ein Votum des Gemeinderates für eine mögliche Ansiedlung von BMW dort gegeben; aber dies habe sich, so Spirkl „ausschließlich auf BMW bezogen“.
Er forderte daher, „zuerst mal zu definieren, ob wir hier auch andere Gewerbepläne haben, bevor wir die Pferde scheu machen“. Die fragliche Fläche wäre Teil eines Moos-Heide-Parks, den der Bund Naturschutz, Grüne und ÖDP als grünen Marker zwischen den beiden Nachbarorten installieren wollen. Kuchlbauer sagte dazu nur, er hätte die Thematik der Gewerbegebiete ohnehin bei der nächsten Gemeinderatssitzung für die Tagesordnung vorgesehen.
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