Planung für die Schub­lade

15.04.2021 | Rathaus | 1 Kommentar

Schon 2018 war dem Hallenbad in einem Gutachten attes­tiert worden, dass es quasi täglich unwi­der­ruf­lich den Geist aufgeben könne. Dennoch muss Ober­schleiß­heim nun auf Jahre mit der maroden Anlage weiter­ma­chen. Nach dem Verlust der Rück­lagen ist ein Neubau aus den Finanz­plänen bis mindes­tens 2024 gestri­chen.

Derzeit habe man die marode Anlage gut im Griff, schil­derte Bürger­meister Markus Böck im Finanz­aus­schuss des Gemein­de­rats. Man sei „tech­nisch auf einem guten Weg“, sagte er, es sehe so aus, als könne man die Lebens­dauer „mit Repa­ra­turen für kleines Geld“ stre­cken.

So lange die Anfor­de­rungen an Sicher­heit, Hygiene oder Brand­schutz „im Rahmen“ erfüllt werden könnten, wolle man daher versu­chen, „das Bad für kleines Geld zu erhalten“. Das schon 2018 an die Wand gemalte Risiko eines Total­scha­dens bestehe frei­lich weiter, betonte er: „Das würde dann die Schlie­ßung des Hallen­bades bedeuten.“

Der Gemein­derat hatte sich für einen Neubau für rund 12 Millionen Euro entschieden und auch bereits einen Standort fest­ge­legt. Wegen der Ausga­ben­sperre 2020 in Folge der Einnah­me­aus­fälle durch die Pandemie war das Projekt zeit­lich gestreckt und der Start verschoben worden. Nun wurde der Neubau komplett abge­sagt und jetzt auf unbe­stimmte Zeit verschoben.

Die ersten Schritte der Neubau­pla­nung sind gleich­wohl schon in Arbeit. Rund 400.000 Euro sind dafür bereits ausge­geben. Das Gemein­de­bauamt empfahl nun drin­gend, die Planung auch abzu­schließen, auch wenn das Projekt dann nicht reali­siert werde.

Eine fertige Planung für die Schub­lade könne bei Bedarf für geringen Aufwand aktua­li­siert werden, etwa an verän­derte Normen ange­passt; eine abge­bro­chene Planung aber sei bei einem Neustart verloren, da die unvoll­endeten Arbeits­schritte dann wieder neu beauf­tragt werden müssten.

Einstimmig folgte der Finanz­aus­schuss dieser Empfeh­lung und nahm für 2021 noch 300.000 Euro Planungs­kosten in den Etat auf plus 260.000 Euro Über­trag aus 2020. Ein Neubau sei frei­lich in der mittel­fris­tigen Planung „in den nächsten Jahren nicht darstellbar“, sagte der Bürger­meister.

Zwar war dieses Projekt stets mit Kredit­fi­nan­zie­rung geplant, aber weil jetzt wohl Kredite schon für laufende Pflicht­auf­gaben benö­tigt werden, scheint dem Rathaus ein derar­tiges Unter­fangen nicht mehr geneh­mi­gungs­fähig.

Beitrag teilen:

1 Kommentar

  1. Da leg ich mir doch besser 560.000 Euro in die Schub­lade.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert