Die geplante neue Kindertagesstätte für das große neue Wohnquartier Mittenheim wird eine knifflige Aufgabe. Eine erste Planung wurde im Gemeinderat kategorisch verworfen. Allerdings deutete Planer Christian Weigl an, dass die Vorstellungen des Gremiums kaum unter einen Hut zu bringen seien.
Die neue Wohnsiedlung unter Regie des Katholischen Männerfürsorgevereins wird am westlichen Rand von Mittenheim entstehen, jenseits des Berglbaches. Die Kindertagesstätte ist davon abgesetzt an der Einmündung der Birkhahn- in die Mittenheimer Straße vorgesehen.
In allen besprochenenen und genehmigten Rahmenplänen war das bisher ohne Diskussion geblieben — die konkrete Planung aber stieß nun auf Widerwillen.
Um den Raumbedarf von vier Krippen- und drei Kindergartengruppen zu erfüllen und zugleich noch die nötigen Parkplätze und Anfahrtsräume für Eltern unterzubekommen, hatten die Planer die Lösung kreiert, den Parkplatz im Westende des Gebäudes anzusiedeln.
Überbaut werden sollte er mit den Funktionsräumen der Tagesstätte, also Mehrzweckräumen oder Küche. In der weiteren Fortsetzung des Hauses wären dann die Gruppenräume untergebracht.
Damit habe man sich „viele Gedanken um die Autos gemacht, aber nicht um die Menschen“, rügte Ingrid Lindbüchl. Stefan Vohburger und Sebastian Riedelbauch kritisierten, dass zu viele Parkplätze die Planung einschränkten.
In unmittelbarer Nähe zum Neubaugebiet, fußläufig nur auf Gehwegen zu erreichen, müsse die Kindertagesstätte im Idealfall gar nicht mit dem Auto angefahren werden. Über die laut Stellplatzschlüssel nötigen acht Parkplätze hinaus hatte die Planung in Summe 16 Stellflächen vorgesehen.
Florian Spirkl monierte zudem, dass mit dem geplanten Gebäude das beabsichtigte Entree an der Zufahrt von Norden her überhaupt nicht erreicht werde.
Vorgesehen war hier einst eine Art Platz mit Einrichtungen der Nahversorgung, von dem sich allerdings mittlerweile komplett verabschiedet wurde. Übrig geblieben sind entlang der Staatsstraße in Richtung Unterschleißheim gerade noch die Tagesstätte und ein kleineres Wohnhaus schräg gegenüber dem Hans-Scherer-Haus.
Hans Negele forderte kategorisch, die Tagesstätte gehöre „nicht an eine so vielbefahrene Straße“. Planer Weigl vom Stadtplanungsbüro „Goergens + Miklautz“ stellte jedoch klar: „Wenn das kritisch gesehen wird, gibt es diesen Standort nicht“.
Diverse Fixpunkte würden die Planung so drastisch einschränken würden, dass andere Lösung andere Haken bringen würden. So könne etwa im Kreuzungsbereich keine Zufahrt und kein Parkplatz vorgesehen werden, eine Tiefgarage verbiete sich wegen der nötigen Geländeanhebung, die an der Stelle nicht praktikabel sei.
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