Aus dem Rathaus
Es ist wieder Sitzungswoche. Am Montag, 23.09.2024, kamen sowohl der Umwelt- und Verkehrsausschuss wie auch der Bauausschuss zusammen. HEUTE, 24.09.2024, 19.30 Uhr, tagt der Gemeinderat, und alle, die sich für die Ortsentwicklung in Oberschleißheim interessieren, sind herzlich eingeladen, die Sitzung zu besuchen, denn es werden wichtige Projekte verhandelt.
Der Investor Asto stellt seine aktuellen Pläne für das Gewerbegebiet südlich der B 471 vor. Und die Gemeinde will, nachdem das Förderprogramm “Soziale Stadt” Ende 2025 ausläuft, ein neues städtebauliches Entwicklungskonzept in Auftrag geben, um an dem neuen Förderprogramm “Sozialer Zusammenhalt” teilzunehmen. Dafür muss ein “integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept” (ISEK) erarbeitet werden. Detailinformationen unter: https://oberschleissheim.ratsinfomanagement.net/tops/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZe239SyU0nk5qVBZhTImE‑E
Aus dem Umwelt- und Verkehrsausschuss
Es war eine Sondersitzung zur Frage, wie der Schwerlastverkehr mit den LKWs im Zusammenhang mit dem Gewerbe in Hochmutting auf der schmalen Straße zukünftig so geregelt werden kann, dass die öffentlichen Belange (Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger im Erholungs- und Landschaftsschutzgebiet) so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Das war im Ferienausschuss im August behandelt worden. Insbesondere die SPD, aber auch Grüne und FDP hatten große Bedenken, zumal die Straße auch ein Hauptverkehrsweg für Radlpendler nach München ist.
Dem Beschlussvorschlag konnte eine Mehrheit im Ausschuss schließlich zustimmen: Schwerlastverkehr am Wochenende ist verboten. Ausgenommen sind landwirtschaftliche Fahrzeuge. Unter der Woche ist die Tonnage auf 7,5 t beschränkt. Der Vertrag für das Palettenlager ist vom Eigentümer des Guts Hochmutting zum Ende 2025 gekündigt. Danach werden wöchentlich höchstens 5 LKW dort verkehren. Die SPD hat in einer ausführlichen Protokollnotiz festgehalten, warum und unter welchen Bedingungen sie dem Vorschlag unter den neuen Umständen zustimmen kann.
Es wurde vorgeschlagen, die Gemeindestraße in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Heißt: 30 km/h Höchstgeschwindigkeit, Pkw und Motorräder dürfen den Radverkehr nicht behindern oder gefährden. Der Gedanke fand viel Zustimmung bei SPD (Erich Elsner), FDP (Casimir Katz), ÖDP (Sebastian Riedelbauch) und den Grünen (Helga Keller-Zenth). Hierzu soll auf Wunsch von Bürgermeister Markus Böck ein offizieller Antrag gestellt werden, der dann in der nächsten Sitzung verhandelt wird.
Außerdem noch ein Thema: die Einstellung der Buslinie 291 ab 2026, aus Kostengründen und weil die Verbindung nach Dachau durch den neuen Schnellbus X201 zwischen Garching und Dachau ersetzt ist. Das ist ein Beschluss der Landkreise Dachau und München. Die Gemeinde kann das nur zur Kenntnis nehmen. Allerdings mit großem ausdrücklichem Bedauern aus allen Fraktionen, denn diese Busverbindung war bereits in den Nullerjahren ein Herzensprojekt für die Gemeinde und ihr Wegfall bedeutet eine Einschränkung der Mobilität vor allem für die Einwohner westlich der S‑Bahn. Es gibt im Landkreis aber auch ein On-Demand-Konzept für Busse, das die wegfallende Verbindung in Zukunft vielleicht ersetzen kann.
Aus dem Bauausschuss
Die Bauvorhaben auf der Tagesordnung wurden alle einstimmig abgesegnet, inklusive der Umnutzung auf Gut Hochmutting. Das Thema war ja bereits im Umwelt- und Verkehrsausschuss behandelt worden. Siehe oben. Zu den Bedingungen für die Zustimmung von SPD und FDP gehört auch, dass die Gemeinde dort kein Gewerbe mit Schwerverkehr mehr zulässt.
Es standen einige Baumfällungen auf der Tagesordnung, die sowohl zu Heiterkeit wie auch zu leiser Trauer führten. Von der alten Kastanie auf dem Ertl-Grundstück fallen große Äste herunter. Das ist gefährlich für die Passanten. Es gibt offenbar Fäulnis im Stamm. Dabei hatte der Baum im Frühjahr noch so schön geblüht, wie Peter Benthues (CSU) melancholisch bemerkte. Stefan Vohburger (FW) wies daraufhin, dass in dem Baum Fledermäuse und andere Tiere hausen könnten und dass der Artenschutz bei solchen Fällungen unbedingt beachtet werden müsse. Und Gaby Hohenberger (Bündnis 90/ Die Grünen) erregte viel Heiterkeit mit der Frage, ob eine Blaufichte wirklich schon gefällt werden müsste, bloß weil sich bei ihr “reduzierte Vitalität” feststellen lässt. Da könne man sich ja geradezu angesprochen fühlen.
Keineswegs so heiter stellt sich die Sachlage beim Haus am Frauenfeld dar, das die Gemeinde für ihre Mitarbeiter baut. Da hat erwiesenermaßen “Pfusch am Bau” stattgefunden, es gibt bereits vier Verdächtige, Anwälte und Versicherungen sind eingeschaltet, Beweise wurden gesichert, wie Bauamtleiterin Christiane Kmoch mitteilt. Im Keller und in den Lichtschächten steht Wasser. Der derzeitige hohe Grundwasserstand ist ein großes Problem.
Herr Grundl von den HLS-Planern wurde hinzugezogen, hat die Sachlage begutachtet und auf der Sitzung Vorschläge zur Schadenbehebung und Gebäudeentwässerung vorgestellt. Man einigte sich auf eine Variante, die das Haus in Zukunft unabhängig vom Stand des Grundwassers sichert. Das ist teuer, aber die Kosten übernimmt die Versicherung. Wann genau das Haus beziehbar ist, bleibt offen. Man hofft noch auf das Frühjahr 2025.
Andrea Wörle
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