Der Bebauungsplan zur Erweiterung des Campus für die Tierärztliche Fakultät ist schon im Verfahren, jetzt soll zugunsten der Uni auch der Flächennutzungsplan der Gemeinde an diese Planung angepasst werden. Und wo bleibt die Hilfestellung für die Gemeinde bei den Folgelasten dieser gigantischen Planung? „Die Wünsche und Forderungen des Ortes werden komplett ignoriert“, klagte CSU-Sprecherin Gisela Kranz im Bauausschuss des Gemeinderats.
Zum Planungsstart für die komplette Verlagerung der Tierärztlichen Fakultät nach Oberschleißheim hatte die Gemeinde seinerzeit eine Zielvereinbarung mit dem Freistaat als Träger der Uni verabschiedet. Vom Staat gefordert wurden darin alternative Flächen für eine Gewerbeausweisung, die durch die Campus-Erweiterung aufgegeben werden musste, Hilfe bei der Verkehrserschließung und Initiativen zur Schaffung von Wohnraum. Geschehen ist diesbezüglich bisher nichts.
Bei der eigentlich rein formalen Ergänzung des Flächennutzungsplans wollte nun ein Teil des Gemeinderats ein Zeichen setzen. „Wir geben alle unsere Pfunde aus der Hand“, monierte Helga Keller-Zenth (Grüne), wenn alle Pläne genehmigt würden, ohne dass sich im Gegenzug bei der erhofften Unterstützung was bewege.
Peter Benthues (CSU) monierte, dass offenbar der Bürgermeister nicht in diese Richtung verhandle oder zumindest der Gemeinderat von ihm über die Umsetzung der Forderungen in der Zielvereinbarung „in keinster Weise informiert“ werde. Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) sagte, es fänden „Gespräche dazu statt“, über die Inhalte könne er öffentlich nichts sagen. Angelika Kühlewein (CSU) rügte, der Plan sei einfach nicht genehmigungsfähig, weil „der öffentliche Nahverkehr nicht ausreichend“ sei.
CSU, Grüne und ein SPD-Rat wollten nun dieses Signal der Unzufriedenheit setzen und stimmten im Bauausschuss des Gemeinderat gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes zugunsten der Uni; FW, zwei SPD-Räte und FDP setzten die Zustimmung aber mit 7:6 Stimmen durch.
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