Trocken­zei­ten und eine Kanne Wasser

06.07.2023 | Rathaus | 0 Kommentare

Nach­rich­ten aus dem Bauhof: Bäume in Oberschleißheim

Man kann es mit bloßem Auge erken­nen: Viele Rasen­flä­chen sind auch in Ober­schleiß­heim bereits jetzt so gelb, wie man es sonst im August aus Italien kannte. Denn der ganze Juni war schon wieder viel zu trocken. Durch die Klima­er­wär­mung dauern Trocken­zei­ten auch in Mittel­eu­ropa immer länger. Die Erde trock­net bis in die Tiefe aus und kann dann selbst heftige Regen­fälle gar nicht mehr aufneh­men. Sebas­tian Kirmess, Gärt­ner und Land­schafts­bauer, ist im Bauhof mit seinem Team zustän­dig für den soge­nann­ten Grün­an­la­gen­un­ter­halt der Gemeinde. Er ist seit 2011 im Amt und kennt Ober­schleiß­heim schon aus den Zeiten, als er hier Zivi war.

Wenn man ihn fragt, wo er denn die Auswir­kun­gen der Klima­krise am stärks­ten wahr­nimmt, dann antwor­tet er: in der Dürre. Das trifft beson­ders Bäume und Hecken. Spätes­tens, wenn die ca 1800 Stra­ßen­bäume und die Wäld­chen auf Gemein­de­ge­biet wie jedes Jahr einmal vom Landes­amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten begut­ach­tet werden, treten die Schä­den zutage. Wer sich die Platane auf dem Bürger­platz ansieht, weiß, was damit gemeint ist. Sie kam aus einer Baum­schule und steht jetzt quasi auf der Herdplatte. 

Kirmess und seine Leute tun ihr Bestes, um wenigs­tens die jungen Bäume regel­mä­ßig zu wässern. 150 Liter Wasser in der Woche müss­ten es eigent­lich in langen Trocken­zei­ten sein. Aber das hat seine Gren­zen. Zumal es nicht nur die Klima­er­wär­mung, sondern auch den Fach­kräf­te­man­gel gibt. Fünf Mitar­bei­ter hat das Team Grün­an­la­gen­un­ter­halt laut Stel­len­plan. Prak­tisch sind es nur vier. Für die fünfte Stelle findet sich niemand. So wenig wie ein Bauin­ge­nieur oder eine Bauin­ge­nieu­rin, die Bauamts­lei­te­rin Chris­tiane Kmoch hände­rin­gend sucht.

Wäre schön, wenn der eine oder die andere in Ober­schleiß­heim sich des einen oder ande­ren Stra­ßen­bau­mes annimmt und ihm regel­mä­ßig ein oder zwei Gieß­kan­nen Wasser gönnt. Auch wenn es wie der sprich­wört­li­che Trop­fen auf den heißen Stein wirkt: “Jeder Baum freut sich über eine Kanne Wasser”, so Sebas­tian Kirmess. 

Andrea Wörle

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