Mehrere zehntausend Besucher von Schlossensemble, Flugwerft des Deutschen Museums und dem Biergarten der Schlosswirtschaft passieren auf ihrem Weg seit Jahren blinde Schaufensterscheiben eines leer stehenden Ladens und eine Ruine, von der der Putz auf die Straße bröckelt. Jetzt sollen an diesem westlichen Entrée in die Schlossanlagen, an einem der meistfrequentierten Stellen im Ort, sieben Reihenhäuser entstehen.
Bürgermeister Christian Kuchlbauer zeigte sich erstmal „nur froh, wenn der Schandfleck weg ist“. Diese Erleichterung teilte der komplette Bauausschuss des Gemeinderats – allerdings mit deutlich weniger Enthusiasmus. „Damit geht schon wieder ein Laden in Alt-Schleißheim verloren“, bedauerte Angelika Kühlewein, was „sehr schade“ sei.
Anke Schuster und Gaby Hohenberger wünschten sich eine Bebauung, die etwas mehr der historischen Nachbarschaft Rechnung trage. Das werde vom Landesamt für Denkmalpflege beurteilt, hieß es aus dem Gemeindebauamt, dem Gemeinderat obliege nur die planungsrechtliche Beurteilung.
Peter Lebmair übte Selbstkritik. Der Standort an der Ecke Dachauer-/Effnerstraße wäre „ein Filetstück für touristisches Gewerbe“ gewesen, urteilte er. Eine Entwicklung in diesem Sinne nicht durch Planungsvorgaben in die Wege geleitet zu haben, sei „ein Fehler unsererseits“.
Mit 10:3 Stimmen billigte der Ausschuss die Voranfrage für die Reihenhausbebauung.
Ob die zweite Überschrift “Ruine und Ex-Schuhladen…” wohl geschäftsschädigend ist?
Den “Schuhladen” — oder vielleich besser das Fachgeschäft für orthopädische Schuhe und Zubehör gibt es noch! Hoffentlich suchen sich potentielle Kunden nicht außerhalb von Oberschließheim ein anderes Fachgeschäft und dem wenigen Gewerbe, das uns in Alt-Schleißheim noch geblieben ist, wird das (Über-?)Leben schwerer gemacht.
Der Ausverkauf der Mittenheimer Straße ist ortspolitisch eine Unmöglichkeit, nun auch noch bestehende Geschäfte tot zu sagen, ist m. E. ortsschädigend.