Trotz der weiterhin ungeklärten Belastungssituation von Oberflächengewässern im Lauf der Moosach sei das Trinkwasser in Oberschleißheim absolut unbenklich, versichern die Bürgermeister Markus Bück und Christoph Böck von Ober- und Unterschleißheim, deren Trinkwasserversorgung gemeinsam betrieben wird.
Erstmals wurden im Sommer 2019 in der Moosach Fische gefangen, die mit perfluorierter Alkylsubstanz belastet waren. Das Wasserwirtschaftsamt ist seitdem auf der Suche nach den Ursachen des Schadstoffeintrags und führt dazu Untersuchungen der Oberflächengewässer Moosach und Mauka im
Landkreis Freising sowie des Grundwassers in den Landkreisen Freising, München-Land und in der Landeshauptstadt München durch.
“Eine Gefährdung der Trinkwasserqualität für Ober- und Unterschleißheim kann zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden”, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der beiden Kommunen. Lediglich die 2019 unverzüglich ausgesprochene Empfehlung, vorsorglich vom Verzehr von Fischen wie Bachforellen, Rotfedern und Hecht aus der Moosach
abzusehen, sei nach wie vor aktuell.
Die Untersuchungsergebnisse zeigten zwar, dass sowohl
in Oberflächengewässern wie auch im Grundwasser im gesamten Untersuchungsraum Gehalte an perfluorierten Chemikalien (PFC) festgestellt worden seien.
Ein Warnwert der Stufe 2 sei aber “deutlich unterschritten”. Demnach seien die Grundwasserverunreinigungen “zwar als erheblich einzustufen und erfordern weitere Maßnahmen”, so die Bürgermeister, “ein Sanierungsbedarf besteht zum derzeitigen Kenntnisstand jedoch nicht.”
Eine genaue Lokalisierung der Schadstoffquelle sei noch nicht möglich
gewesen. Die Rückverfolgung erhöhten PFC-Gehalts habe allerdings ins Stadtgebiet München geführt.
Als weitere Maßnahme wird nun ein Grundwassermonitoring an ausgewählten Messstellen durchgeführt. Der Zweckverband zur Wasserförderung Ober- und Unterschleißheim stehe mit den Behörden im regelmäßigen Austausch.
Das Trinkwasser für Ober- und Unterschleißheim wird aus verschiedenen quartären und tertiären Schichten gefördert. Der Zweckverband betreibt sogenannte Vorfeldmessstellen zur Überwachung der Grundwasserbeschaffenheit und hat sich dem Grundwassermonitoring des Wasserwirtschaftsamtes angeschlossen.
Bei den Untersuchungen der Brunnen im Berglwald hätten “keine oder nur geringste Mengen weit unterhalb des sogenannten Leitwertes nachgewiesen werden können”. PFOS sei “gerade so an der Nachweisgrenze 0,01 bis 0,02 μg/l” festgestellt worden. Für besonders schützenswerte Personengruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und
Stillende gelte ein Vorsorge-Maßnahmenwert von 0,05 μg/l.
Ab 2021 werden die Flachbrunnen des Zweckverband halbjährlich im April und Oktober beprobt und die entsprechenden Vorfeld-Messstellen einmal vom Zweckverband und ein weiteres Mal vom Wasserwirtschaftsamt jährlich untersucht.
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