Neues Hallenbad oder Sanie­rung?

28.01.2019 | Rathaus | 0 Kommentare

Ein Hallenbad soll es in Ober­schleiß­heim auf jeden Fall weiter geben. Offen bleibt nur noch, ob die über 40 Jahre alte Anlage an der Professor-Otto-Hupp-Straße saniert wird oder abge­rissen und durch einen Neubau an anderer Stelle ersetzt.

FW und CSU äußerten sich im Finanz­aus­schuss des Gemein­de­rats klar für einen Neubau, die SPD verwahrte sich hingegen gegen die dafür nötigen Millio­nen­in­ves­ti­tionen und plädierte für eine Sanie­rung des Bades. Für eine völlige Einstel­lung des Badbe­triebs, 2001 noch Gegen­stand eines Bürger­ent­scheids, sprach sich niemand aus.

Für das marode Bad hatte ein Gutachten den nötigen Sanie­rungs­auf­wand auf sieben Millionen Euro bezif­fert, einen Neubau mit iden­ti­scher Ausstat­tung auf rund zwölf Millionen Euro. „In die alte Hülle sollten wir nicht mehr so viel inves­tieren“, sagte Stefan Vohburger (FW) in der Etat­de­batte und forderte gleich einen Beschluss zum Neubau, ohne weitere Analysen und Debatten.

Bei einem Abriss könne man zudem den opulenten Garten des Hallen­bads inclu­sive Umgriff mit dem Park­platz und der benach­barten Sport­halle städ­te­bau­lich völlig neu über­planen. Für die CSU votierte Peter Bent­hues eben­falls für „ein neues Hallenbad als reines Schul- und Sportbad und mögli­cher­weise an einem anderen Platz“. Er befürch­tete hohes Kosten­ri­siko bei einer Sanie­rung.

Florian Spirkl (SPD) sah hingegen einen Neubau als nicht finan­zierbar. Er sehe das Kosten­ri­siko bei einem Neubau mit even­tu­ellen Zusatz­wün­schen jeden­falls höher. Gegen Unwäg­bar­keiten der Sanie­rung sei in der Kosten­kal­ku­la­tion des Gutach­tens jedoch schon eine Million Euro als Reserve vorge­halten, ein immens hoher Puffer von über 15 Prozent der erwar­teten Kosten.

Das Gutachten habe dem Bad auch eine tadel­lose Bausub­stanz beschei­nigt, erin­nerte Spirkl, „warum soll man das dann abreißen?“ Zudem müsse man das Bad nicht iden­tisch erhalten. So sei das sepa­rate Kinder­be­cken, dessen Neuge­stal­tung alleine zwei Millionen Euro verschlänge, für ihn nicht mehr zeit­gemäß und könne entfallen. Der Ansatz der SPD laute daher: „Mit verän­dertem Konzept güns­tiger sanieren“.

Als Basis­in­for­ma­tion für die Entschei­dung will man nun abwarten, welche staat­li­chen Förder­mittel für Sanie­rung einer­seits oder Neubau ande­rer­seits abge­rufen werden können. Nach Darstel­lung aus der Gemein­de­käm­merei gebe es bis dato keine belast­baren Zusagen.

Einstimmig verstän­digte sich der Ausschuss, heuer 820.000 Euro Planungs­kosten in den Gemein­de­etat aufzu­nehmen und in der Finanz­pla­nung für 2020 mal 6,5 Millionen Euro vorzu­sehen. Sollte man sich für einen Neubau entscheiden, kann die Summe 2020 dann konkret aufge­stockt werden. Die Zukunft der gerade für 850.000 Euro an das Bad ange­bauten Volk­hoch­schule wurde übri­gens mit keiner Silbe erwähnt.

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