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Zebra­streifen oder Ampel? Neue Wohn- und Geschäfts­häuser am Stuten­anger in Ober­schleiß­heim machen Anpas­sung der Verkehrs­wege erfor­der­lich

20.03.2025 | Rathaus | 0 Kommentare

Aus dem Gemein­derat

Haupt­ta­ges­ord­nungs­punkt der Gemein­de­rats­sit­zung vom 18.3.2025 waren die Umge­stal­tung der Verkehrs­wege am Stuten­anger im Hinblick auf die dortigen Bauvor­haben und die Anpas­sung von entspre­chenden Maßnahmen auf dem Bürger­platz in Ober­schleiß­heim.

Die Zufahrten für Feuer­wehr, PKWs, den Anliefer-Verkehr und die Wege für Fußgänger müssen an den neuen Bedarf ange­passt werden. Wer über die aktu­elle und zukünf­tige Bebauung noch einmal nach­lesen will, kann dies z. B. tun unter: https://schleissheimer-zeitung.de/gewerbe-und-jobs/unternehmen/es-wird/. Der städ­te­bau­liche Vertrag, den die Gemeinde mit den Inves­toren abge­schlossen hat, verpflichtet die Gemeinde zu solchen Anpas­sungen auf öffent­li­chen Flächen. Für die privaten Flächen sind die Inves­toren zuständig. Die Zufahrten müssen zeitnah ausge­schrieben werden, damit sie recht­zeitig fertig werden.

Der östliche Teil des Geländes gehört der Fa. Sedl­mayr Grund und Immo­bi­lien AG. Dort ist mit der Bebauung (Baurecht seit 2022) noch nicht begonnen worden. Lt. Planung soll es ein Wohn- und Geschäfts­haus mit 40 Wohnungen und Geschäfts­räumen im Erdge­schoss werden.

Auf dem Gelände daneben, das REWE gehört, entsteht bereits das neue Wohn- und Geschäfts­haus mit 44 Wohnungen, mit Discounter Penny und Tages­café im Erdge­schoss, mit Tief­ga­rage usw. Dieses Bauvor­haben wird im Lauf des Jahres 2025 abge­schlossen. Sinn­vol­ler­weise wird bei der Verkehrs­pla­nung der Gemeinde auch gleich berück­sich­tigt, dass, so Gott und die Fa. Sedl­mayer wollen, der west­liche Teil des Geländes irgend­wann eben­falls bebaut wird.

Am Stuten­anger und Am Fohlen­garten ist die Einwoh­ner­dichte in Ober­schleiß­heim auch jetzt schon am höchsten. Wenn rund 80 Wohnungen und mehrere Geschäfte hinzu­kommen, wird sich das Verkehrs­auf­kommen entspre­chend stei­gern.

Mit der Planung dafür wurde die Fa. NRT beauf­tragt. Stefan Vohburger von NRT stellte sie vor. Da Vohburger auch Gemein­derat für die Freien Wähler ist, war er auf dieser Gemein­de­rat­sit­zung vom Stimm­recht ausge­schlossen, denn er war persön­lich invol­viert.

Hier kann man die Unter­lagen zur Planung einsehen.

Zwei Bestand­teile dieser Planung wurden auf der Sitzung lange disku­tiert. Auf dem Bürger­platz gibt es ein Blin­den­leit­system. Das soll nun auch umge­baut und an die zukünf­tigen Erfor­der­nisse ange­passt werden. Nicht nur beim still­ge­legten Brunnen und der nicht nutz­baren Rinne, sondern auch bei diesem Leit­system ist seiner­zeit einiges schief­ge­gangen.

Obwohl vom Land­ratsamt amtlich abge­segnet, führte die Blin­den­leit­linie erst mal in den Brunnen und sie entspricht nicht der aktu­ellen DIN-Norm. Da kamen auch bald Beschwerden von Betrof­fenen. Das soll sich ändern und die Leit­linie wird dann von der Theodor-Heuss-Str. bis zum Ausgang des Bürger­platzes fort­ge­führt. REWE baut ein eigenes Leit­system.

Damit wird die Planung der Orts­mitte nun auch abge­schlossen. Der Vorschlag von Gaby Hohen­berger (Die Grünen), doch auch gleich diese lästige Brun­nen­rinne abzu­bauen, wurde von Bürger­meister Markus Böck abge­lehnt, weil man dann womög­lich die städ­te­bau­liche Förde­rung für das Ensemble zurück­zahlen müsse.

Nebenbei: Wenn das zutrifft, wäre es auch ein schöner Anlass für Büro­kratie-Bashing. Erst plant man falsch, segnet das ab und zahlt staat­liche Gelder. Dann müssen die Betrof­fenen das Geld zurück­zahlen, wenn sie den Fehler korri­gieren wollen.

Eine lange Diskus­sion mit zunächst offenem Ausgang gab es auch zum Fußgän­ger­überweg am Stuten­anger auf das Gelände von Nord nach Süd über den west­li­chen Teil der Verkehrs­insel. Da ist derzeit ein Zebra­streifen geplant.

Die Frak­tion der Grünen mit Ingrid Lind­büchl und Chris­toph Münster waren der Ansicht, das sei zu gefähr­lich und unsi­cher für die vielen Kinder auf dem Schulweg zur Grund­schule in der Park­sied­lung, die den Stuten­anger über­queren müssen, wo es viel Auto- und Busver­kehr gibt. Und der Vermerk in der Planung, eine solche Ampel würde zu oft ange­fahren und außer Betrieb gesetzt, sei der Situa­tion nicht ange­messen. Sie stellten einen Antrag auf die Planung einer Ampel an dieser Stelle.

Die Meinungen waren geteilt. Natür­lich stellte niemand in Frage, dass die Sicher­heit der Kinder Prio­rität hat. Aber der Zebra­streifen sei beson­ders sicher, weil er über die Verkehrs­insel führt und so die Kinder nicht die gesamte Straße auf einmal über­queren müssten. Außerdem seien es auch erheb­liche Mehr­kosten und man müsse dafür extra Verkehrs­planer enga­gieren, was zu einer großen Verzö­ge­rung für die Maßnahmen führen würde.

Als Kompro­miss wurde der zusätz­liche Einsatz von Schul­weg­hel­fern und der mobilen Verkehrs­ampel vorge­schlagen, die bereits an der Einmün­dung der Heinz-Katzen­berger-Str. in den Stuten­anger steht. Der Antrag der Grünen, unter­stützt durch eine Stimme von der FDP, wurde mehr­heit­lich abge­lehnt.

Andrea Wörle

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