Aus dem Gemeinderat
Haupttagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung vom 18.3.2025 waren die Umgestaltung der Verkehrswege am Stutenanger im Hinblick auf die dortigen Bauvorhaben und die Anpassung von entsprechenden Maßnahmen auf dem Bürgerplatz in Oberschleißheim.
Die Zufahrten für Feuerwehr, PKWs, den Anliefer-Verkehr und die Wege für Fußgänger müssen an den neuen Bedarf angepasst werden. Wer über die aktuelle und zukünftige Bebauung noch einmal nachlesen will, kann dies z. B. tun unter: https://schleissheimer-zeitung.de/gewerbe-und-jobs/unternehmen/es-wird/. Der städtebauliche Vertrag, den die Gemeinde mit den Investoren abgeschlossen hat, verpflichtet die Gemeinde zu solchen Anpassungen auf öffentlichen Flächen. Für die privaten Flächen sind die Investoren zuständig. Die Zufahrten müssen zeitnah ausgeschrieben werden, damit sie rechtzeitig fertig werden.
Der östliche Teil des Geländes gehört der Fa. Sedlmayr Grund und Immobilien AG. Dort ist mit der Bebauung (Baurecht seit 2022) noch nicht begonnen worden. Lt. Planung soll es ein Wohn- und Geschäftshaus mit 40 Wohnungen und Geschäftsräumen im Erdgeschoss werden.
Auf dem Gelände daneben, das REWE gehört, entsteht bereits das neue Wohn- und Geschäftshaus mit 44 Wohnungen, mit Discounter Penny und Tagescafé im Erdgeschoss, mit Tiefgarage usw. Dieses Bauvorhaben wird im Lauf des Jahres 2025 abgeschlossen. Sinnvollerweise wird bei der Verkehrsplanung der Gemeinde auch gleich berücksichtigt, dass, so Gott und die Fa. Sedlmayer wollen, der westliche Teil des Geländes irgendwann ebenfalls bebaut wird.
Am Stutenanger und Am Fohlengarten ist die Einwohnerdichte in Oberschleißheim auch jetzt schon am höchsten. Wenn rund 80 Wohnungen und mehrere Geschäfte hinzukommen, wird sich das Verkehrsaufkommen entsprechend steigern.
Mit der Planung dafür wurde die Fa. NRT beauftragt. Stefan Vohburger von NRT stellte sie vor. Da Vohburger auch Gemeinderat für die Freien Wähler ist, war er auf dieser Gemeinderatsitzung vom Stimmrecht ausgeschlossen, denn er war persönlich involviert.
Hier kann man die Unterlagen zur Planung einsehen.
Zwei Bestandteile dieser Planung wurden auf der Sitzung lange diskutiert. Auf dem Bürgerplatz gibt es ein Blindenleitsystem. Das soll nun auch umgebaut und an die zukünftigen Erfordernisse angepasst werden. Nicht nur beim stillgelegten Brunnen und der nicht nutzbaren Rinne, sondern auch bei diesem Leitsystem ist seinerzeit einiges schiefgegangen.
Obwohl vom Landratsamt amtlich abgesegnet, führte die Blindenleitlinie erst mal in den Brunnen und sie entspricht nicht der aktuellen DIN-Norm. Da kamen auch bald Beschwerden von Betroffenen. Das soll sich ändern und die Leitlinie wird dann von der Theodor-Heuss-Str. bis zum Ausgang des Bürgerplatzes fortgeführt. REWE baut ein eigenes Leitsystem.
Damit wird die Planung der Ortsmitte nun auch abgeschlossen. Der Vorschlag von Gaby Hohenberger (Die Grünen), doch auch gleich diese lästige Brunnenrinne abzubauen, wurde von Bürgermeister Markus Böck abgelehnt, weil man dann womöglich die städtebauliche Förderung für das Ensemble zurückzahlen müsse.
Nebenbei: Wenn das zutrifft, wäre es auch ein schöner Anlass für Bürokratie-Bashing. Erst plant man falsch, segnet das ab und zahlt staatliche Gelder. Dann müssen die Betroffenen das Geld zurückzahlen, wenn sie den Fehler korrigieren wollen.
Eine lange Diskussion mit zunächst offenem Ausgang gab es auch zum Fußgängerüberweg am Stutenanger auf das Gelände von Nord nach Süd über den westlichen Teil der Verkehrsinsel. Da ist derzeit ein Zebrastreifen geplant.
Die Fraktion der Grünen mit Ingrid Lindbüchl und Christoph Münster waren der Ansicht, das sei zu gefährlich und unsicher für die vielen Kinder auf dem Schulweg zur Grundschule in der Parksiedlung, die den Stutenanger überqueren müssen, wo es viel Auto- und Busverkehr gibt. Und der Vermerk in der Planung, eine solche Ampel würde zu oft angefahren und außer Betrieb gesetzt, sei der Situation nicht angemessen. Sie stellten einen Antrag auf die Planung einer Ampel an dieser Stelle.
Die Meinungen waren geteilt. Natürlich stellte niemand in Frage, dass die Sicherheit der Kinder Priorität hat. Aber der Zebrastreifen sei besonders sicher, weil er über die Verkehrsinsel führt und so die Kinder nicht die gesamte Straße auf einmal überqueren müssten. Außerdem seien es auch erhebliche Mehrkosten und man müsse dafür extra Verkehrsplaner engagieren, was zu einer großen Verzögerung für die Maßnahmen führen würde.
Als Kompromiss wurde der zusätzliche Einsatz von Schulweghelfern und der mobilen Verkehrsampel vorgeschlagen, die bereits an der Einmündung der Heinz-Katzenberger-Str. in den Stutenanger steht. Der Antrag der Grünen, unterstützt durch eine Stimme von der FDP, wurde mehrheitlich abgelehnt.
Andrea Wörle
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