Muse­ums­depot nur mit flie­ßend Wasser

21.01.2020 | Rathaus | 0 Kommentare

Das Deut­sche Museum hat einen erneuten Anlauf unter­nommen, eine große Depot­land­schaft in Ober­schleiß­heim anzu­sie­deln. Der Gemein­derat will aller­dings nur teil­weise mitspielen.

2010 hatte das Museum zwei alte Hallen am Südende des Flug­platz­ge­ländes gemietet, die einst die Hubschrau­ber­staffel der Bundes­po­lizei genutzt hatte, als sie noch Bundes­grenz­schutz hieß. Mit dem Umzug der Bundes­po­lizei in ihren Neubau wurden die lange leer stehenden Hallen dann auch formal aus dem Zugriff der Staffel genommen und das Deut­sche Museum stellte hier Stücke unter.

Als die Immo­bi­li­en­ver­wal­tung des Bundes die Hallen dann verkaufte, musste der Mieter seine Objekte entfernen. Den Zuschlag für die denk­mal­ge­schützten Hallen erhielt dann frei­lich – das Deut­sche Museum. Jetzt möchte das Museum die Hallen im eigenen Besitz wieder als Depot nutzen und um Anbauten für den immensen Lager­be­darf des Hauses erwei­tern. Aktuell stehen gerade ein Flug­zeug und ein Schiff in einer der Hallen.

Der Bauaus­schuss des Gemein­de­rates hat beides frei­lich abge­wiesen — zunächst. „Es wär schon schön, wenn die Hallen mal herge­richtet würden“, sagte Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer, „aber es gibt einige Hinder­nisse.“ Obwohl hier vor wenigen Jahren bereits ein Depot betrieben wurde, verlangt das Rathaus nun eine korrekte Erschlie­ßung, sprich Wasser- und Abwas­ser­an­schlüsse.

Mit 10:3 Stimmen lehnte der Ausschuss die Depot­nut­zung wegen der fehlenden Erschlie­ßung ab — faktisch, um zu errei­chen, dass die Erschlie­ßung herge­stellt wird. Zwei Gegen­stimmen kamen von den Grünen, die sich grund­sätz­lich gegen jegliche neue Belas­tung für das Gelände ausspra­chen.

Auch die geplanten Neubauten zur Ergän­zung der Lager­flä­chen wollte die Gemein­de­ver­wal­tung unter Verweis auf die fehlende Erschlie­ßung ablehnen – was aber den Umkehr­schluss nahe­legen würde, dass sie bei entspre­chenden Anschlüssen geneh­mi­gungs­fähig wären. Dieses Signal lehnte der Ausschuss aber mehr­heit­lich ab. An der sensi­blen Stelle in einem Natur­schutz­ge­biet sollten keinerlei Neubauten entstehen.

Mit 8:5 Stimmen setzten SPD, Grüne, FDP und zwei Räte der FW gegen CSU, einen FW-Rat und den FW-Bürger­meister durch, dass der Neubau gene­rell abge­lehnt wurde. Das Deut­sche Museum hatte auch schon mal ein öffent­lich zugäng­li­ches Schau­depot neben der Flug­werft geplant.

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