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Kranke Bäume, “Außen­luft­aus­gangs­türme”, hohe Zäune und uralte Schank­li­zenzen

24.10.2023 | Rathaus | 0 Kommentare

Aus dem Bauaus­schuss

Nach der ersten Lektüre der Tages­ord­nung für diese Sitzung am 23. Oktober 2023 hatte ich aufgrund der vielen Anträge auf Baum­fäl­lungen den Eindruck, dass demnächst ein ganzes Wäld­chen in Ober­schleiß­heim dran glauben muss. Am Ende waren es 11 Bäume und 10 davon sind in so schlechtem Zustand (vertrocknet, Faul­stellen, Pilz­be­fall, Krone weg, nicht mehr bruch­si­cher), dass der Bauaus­schuss den Anträgen einstimmig zuge­stimmt hat. Einer der Bäume kann wohl noch durch entspre­chende Baum­pflege gerettet werden. Der Zustand der Bäume wird von der Gemein­de­ver­wal­tung geprüft. In der nächsten Pflanz­pe­riode müssen jeweils Ersatz­bäume gepflanzt werden. Oder müssten jeden­falls. Ich gehe davon aus, dass das auch über­prüft wird.

In Sachen Natur: Im Rahmen eines Antrags auf Verlän­ge­rung einer Garten­mauer kam auch das Thema Klein­tiere zur Sprache. Garten­be­gren­zungen sollen durch­lässig für Klein­tiere sein. Diese Vorschrift gibt es schon sehr lange. Gut gemeint, aber womög­lich kontra­pro­duktiv. Kürz­lich habe ich an einem einzigen Abend in der Dunkel­heit dreimal einen Igel über die Straße wackeln gesehen und konnte nur hoffen, dass kein Auto vorbei­kommt.

Vom “Helm­holtz Pioneer Campus” gab es einen Ände­rungs­an­trag für zwei neue “Außen­luft­aus­gangs­türme”. Der Bauaus­schuss stimmte trotz Abwei­chung von der Abstands­flä­chen­sat­zung zu. Bei der Gele­gen­heit wies Gemein­derat Dr. Fritz Kropp darauf hin, dass die Gemeinde dieser Insti­tu­tion ständig was geneh­migt, ohne je zu sehen, was daraus wird, weil das Gelände für Außen­ste­hende nicht zugäng­lich ist. Bürger­meister Markus Böck fand es eine gute Idee, beim Helm­holtz-Zentrum mal wieder den Wunsch des Gemein­de­rats nach einem Besich­ti­gungs­termin anzu­melden.

Bei den meisten Bauvor­haben stimmte der Bauaus­schuss einstimmig zu. Sehr geteilt waren die Meinungen hingegen bei einem Antrag auf eine “Spiel­stätte” in einer ehema­ligen Gast­wirt­schaft an der Dach­auer Straße. Gemein­derat Erich Elsner wies darauf hin, dass die Planung im Wider­spruch zum Bundes­ver­kehrs­we­ge­plan stehe, nach dem die B471 vier­streifig ausge­baut werden soll. Markus Böck und Chris­tiane Kmoch wiesen darauf hin, dass die Gemeinde sowieso nur die planungs­recht­liche Zuläs­sig­keit fest­stellen könne und die Entschei­dung beim staat­li­chen Bauamt liege. Gemein­derat Dr. Casimir Katz wies darauf hin, dass eine Spiel­halle (so heißt das, wenn es über 100 Quadrat­meter sind) sowieso nicht zulässig sei und es höchs­tens um ein paar Spiel­au­to­maten gehen könne. Abge­sehen davon sei das Projekt alles andere als “kern­ty­pisch” für die Umge­bung (auch ein wich­tiges Krite­rium). Gemein­de­rätin Ingrid Lind­büchl wies daraufhin, dass das frag­liche Haus denk­mal­ge­schützt sei. Es kam auch noch heraus, dass es für dieses Gebäude nach wie vor eine gültige Schank­li­zenz gibt, die aber seit Jahr­zehnten nicht mehr genutzt wird. Das Haus kann nicht ohne die Erlaubnis der Eigen­tümer besich­tigt werden. Aber Gemein­derat Chris­tian Amberger hält das Gebäude für ziem­lich marode und sah in dem Antrag eher einen Versuch, “durch die Hintertür” dort lang­fristig etwas ganz anderes hinzu­stellen. Der Antrag wurde mit 7:5 Gegen­stimmen quer durch die Parteien abge­lehnt. Andrea Wörle

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