Am Samstag heiratet Bürgermeister Markus Böck zum zweiten Mal. Die ziemlich private Angelegenheit ist durch Böcks Junggesellenabschied vor der Trauung zur öffentlichen Debatte geworden: Böck hat mit Freunden in Tirol gefeiert, einem “Corona-Hotspot”, und nach seiner Rückkehr die Amtsgeschäfte ohne Sicherheitsquarantäne wieder aufgenommen.
Mit einer etwas ungelenken Anfrage in der Gemeinderatssitzung nach dem Feier-Ausflug hatte die FW wissen wollen, wie denn der Bürgermeister sein Wochenende verbracht habe. Böck sagte dazu nur, dies sei Privatsache. Später in der Sitzung ergänzte er hinter verschlossenen Türen noch, er habe „nichts Falsches getan“.
Der Vorgang wurde dann aber in digitalen Netzwerken debattiert. Böck lieferte dort dann eine ausführliche Darstellung, wonach er am Freitag Mittag mit Freunden zum Jungesellenabschied nach Tirol gefahren sei. Am Freitag Abend erst sei die Region zum Risikogebiet ausgerufen worden.
In Tirol habe der Freundeskreis eine Selbstversorgerhütte genutzt und folglich keinerlei Kontakt zu irgendeiner potentiellen Tiroler Ansteckungsgefahr gehabt. „Wir waren ein geschlossener Personenkreis in einem geschlossenen Raum, ohne Kontakt nach außen“, so der Bürgermeister.
Dennoch habe man sich angesichts der mittlerweile erfolgten Risiko-Einstufung „selbstverständlich informiert, welche Maßnahmen zu treffen sind“. Da die Gruppe angesichts einer Rückkehr am Sonntag Morgen nicht mal 48 Stunden an dem Hotspot verbracht und keine sozialen Kontakte gehabt habe, sei eine Sicherheitsquarantäne „nicht zwingend notwendig“ geworden, betont Böck.
Einige Mitreisende sind dennoch offenbar von ihren Arbeitgebern in Quarantäne geschickt worden. Er habe nach fünf Tagen, der vermuteten Inkubationszeit, einen Corona-Test abnehmen lassen, berichtet Böck, der negativ ausgefallen sei. Nach seiner Darstellung seien alle getesteten Mitreisenden negativ zertifiziert worden.
Für ihn ist der Fall damit erledigt. Man habe „sorgfältig abgewägt und dementsprechend gehandelt“, bilanziert er.
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