Haus­halt 2025 der Gemeinde Ober­schleiß­heim beschlossen

28.02.2025 | Rathaus | 0 Kommentare

Aus dem Rathaus

In der Gemein­de­rats­sit­zung vom 25. Februar 2025 wurde dem Gemein­derat von Ober­schleiß­heim von Bürger­meister Markus Böck der Haus­halts­plan für das Jahr 2025 zur Abstim­mung vorge­legt. Der Haus­halt war vorher ausführ­lich im Finanz­aus­schuss beraten worden und hat das beträcht­liche Gesamt­vo­lumen von 51,3 Mio Euro (34.927.450 Mio Verwal­tungs­haus­halt, 16.383.950 Mio Vermö­gens­haus­halt). Er beinhaltet eine weitere Kredit­auf­nahme von 10,5 Mio Euro.

Das ist erheb­lich für eine bekann­ter­maßen klamme Gemeinde, zusammen mit den bishe­rigen Schulden von 7,1 Millionen Euro und den geplanten 4 Millionen für 2026. Die Darle­hens­auf­nahme hat sich in 3 Jahren vervier­facht. Ob die geplanten Gewer­be­steu­er­ein­nahmen von erneut 10 Mio Euro ange­sichts der Wirt­schafts­lage realis­tisch sind, muss sich noch heraus­stellen. Zudem ist womög­lich für das Jahr 2025 mit einer weiteren Erhö­hung der Kreis­um­lage zu rechnen. Auch die Tilgung wird die Gemeinde natür­lich auf Jahre belasten.

Inves­ti­tionen

Warum ist eine so hohe Kredit­auf­nahme nötig? Bürger­meister Markus Böck zeigte sich sehr opti­mis­tisch im Hinblick auf die Zukunft, weil mit der Vete­ri­när­me­dizin eine ganze Fakultät der LMU in die Gemeinde zieht, weil auf dem Gelände des Katho­li­schen Männ­erfür­sor­ge­ver­eins ein ganzes Wohn­viertel entsteht und weil auch das LGL und das Helm­holtz-Zentrum ihre Stand­orte erwei­tern.

Zudem setzt er auf das neue Gewer­be­ge­biet an der B 471 und weitere Bauträger für den Wohnungsbau. Die Gemeinde werde wachsen und das müsse ebenso für die Infra­struktur gelten. Außerdem seien auch die Rück­lagen gewachsen und man müsse womög­lich — wie schon in der Vergan­gen­heit — die geplanten Volu­mina gar nicht ausschöpfen.

Haupt­ur­sache sind Inves­ti­tionen in die großen Bauvor­haben in der Gemeinde, das Kinder­haus an der Prof.-Otto-Hupp-Str., das Wohn­haus für Mitar­beiter am Frau­en­feld, der Ausbau der St. Hubertus-Straße zur Erschlie­ßung des zukünf­tigen Gewer­be­ge­biets an der B471. Diese Bauvor­haben sind alle im Gange. Eine Bahn­un­ter­füh­rung wird eben­falls geplant. Andere aufwän­dige Projekte wie der Umbau des Bahn­hofs­vor­platzes oder der Neubau des Hallen­bads sind bereits bis auf Weiteres in die Zukunft verschoben.

Bedenken

Bevor sie ihre Bedenken arti­ku­lierten, bedankten sich alle Parteien ausdrück­lich für die gute und trans­pa­rente Zusam­men­ar­beit mit Kämmerin Larissa Mäder, Bürger­meister Böck und der Gemein­de­ver­wal­tung. Aber es war auch klar, dass dieser Haus­halt­plan vielen Gemein­de­rats­mit­glie­dern Bauch­schmerzen verur­sachte. Als Ergebnis erster Bera­tungen war von der Gemein­de­ver­wal­tung eine Prio­ri­tä­ten­liste für Kürzungen erbeten worden, die auch Eingang gefunden hat. Dies ging zurück auf einen Antrag der FREIEN WÄHLER.

Irene Bogdain (SPD) wünschte sich ange­sichts der Perso­nal­kosten eine klarere Darstel­lung des Stel­len­plans und hält die Schät­zung der Gewer­be­steu­er­ein­nahmen für riskant hoch. Sie stellte die Frage “Schaffen wir das?”.

Stefanie Hasel­beck (CSU) brachte zur Sprache, dass eigent­lich auch in Schulen und Sport­stätten inves­tiert werden müsste.

Fritz-Gerrit Kropp (DIE GRÜNEN) äußerte anhand auf der gestie­genen Perso­nal­kosten für Neuein­stel­lungen und Umstruk­tu­rie­rung in der Verwal­tung die Hoff­nung, dass die Abläufe dann auch wirk­lich opti­miert und effi­zi­enter würden.

Das war für Irene Beck (FDP) eben­falls ein Thema, die zudem meinte, eine mode­rate Anhe­bung des Grund­steu­er­satzes zur Verbes­se­rung der Einnahmen wäre schon sinn­voll gewesen.

Stefan Vohburger und die FREIEN WÄHLER waren der Ansicht, dass es ange­sichts der finan­zi­ellen Situa­tion drin­gend notwendig sei, durch die Ansied­lung von Gewerbe die Einnahmen zu stei­gern und einen Kurs für die lang­fris­tige Orts­ent­wick­lung (10–15 Jahre) in den Blick zu nehmen.

Zustim­mung: alle — 1

Am Ende stimmten aber bis auf Sebas­tian Riedel­bauch (ÖDP), der den Haus­halt insge­samt für zu bedenk­lich hält, alle Gemein­de­rats­mit­glieder der neuen Haus­halts­sat­zung zu. Damit ist die Gemeinde hand­lungs­fähig. Ob diese Inves­ti­tionen “auf Pump” (Münchner Merkur) sich lohnen und die “Wette auf eine bessere Zukunft” (Süddeut­sche Zeitung) aufgeht, wird sich heraus­stellen. Das gilt ja für das gesamte Land. Wir wollen es hoffen.

Andrea Wörle

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