Die Gemeinde hat auf Antrag der SPD den bisher namenlosen Platz vor dem S‑Bahnhof nach Max Mannheimer benannt. Zum hundersten Geburtstag des Namensgebers am Donnerstag hatte die SPD eine Gedenkveranstaltung initiiert. Viele Oberschleißheimer stellten Kerzen zur Erinnerung auf.
Max Mannheimer wurde am 06.02.1920 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in einer damals noch tschechischen Kleinstadt geboren. Der größte Teil der Familie wurde 1943 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Nur Max Mannheimer und sein jüngerer Bruder Edgar überlebten den Holocaust als billige Arbeitskräfte.
Nach dem Krieg betätigte sich Max Mannheimer, der lange in München und kurzzeitig in Haar lebte, als unermüdlicher Mahner. Auch in Oberschleißheim bestritt er Veranstaltungen. Bei der Gedenkfeier unter freiem Himmel würdigten die Initiatoren, Ralf Bönnemann und Bürgermeisterkandidat Harald Müller, dass Max Mannheimer trotz seiner grauenhaften Erlebnisse und dem Verlust seiner Familie “ein sympathischer Menschenfreund” geblieben sei.
Bönnemann, der Mannheimer selbst noch “als warmherzigen und zugewandten Menschen” kennengelernt habe, zitierte als Vermächtnis dessen Mahnung: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“
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