Gedenken — an was?

23.02.2022 | Rathaus, Kultur & Geschichte | 0 Kommentare

Die Grünen haben ange­regt, mit einer Gedenk­tafel an die Opfer des Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­gers und der Außen­stelle des Konzen­tra­ti­ons­la­gers Dachau am histo­ri­schen Flug­platz zu erin­nern. An der Flug­werft des Deut­schen Museums solle eine Gedenk­tafel „an die Exis­tenz eines Gefan­ge­nen­la­gers als Außen­stelle des KZ Dachaus während des Zweiten Welt­kriegs erin­nern“.

Das ist schon mal proble­ma­tisch, weil das Gefan­ge­nen­lager ganz sicher keine Außen­stelle eines Konzen­tra­ti­ons­la­gers war, es sich mithin um zwei unter­schied­liche Einrich­tungen handelt. Bürger­meister Markus Böck (CSU) berich­tete, er habe Heimat­for­scher Otto Bürger und Gemein­de­ar­chivar Falk Bachter auf das Thema ange­setzt – und beide meldeten Fehl­an­zeige.

Bürger erin­nere sich zwar als kleiner Bub an Kriegs­ge­fan­gene am Ort, aber es gebe „keine belast­baren Doku­mente“. Damit stelle sich ganz prag­ma­tisch die Frage, „was wir auf die Gedenk­tafel schreiben wollen, wenn es keine gesi­cherten Erkennt­nisse gibt“.

Böck bezog sich mit der Aussage der fehlenden Spuren auf den kompletten Antrag; gemeint sein konnte frei­lich nur das Gefan­ge­nen­lager, denn zur Außen­stelle des Konzen­tra­ti­ons­la­gers fanden Gemein­de­räte schon beim Googeln während der Debatte Berichte und Quellen.

Man werde nochmal vertieft recher­chieren, kündigte Gaby Hohen­berger (Grüne) an, „wichtig ist das schon“. Die Grünen würden den Antrag erneut stellen, „wenn gesi­cherte Quellen erbracht werden“. Dem schloss sich der Bürger­meister an: „Recher­chier‘ ma nummoi.“

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