Ein neues Entrée für Besu­cher

24.10.2020 | Rathaus | 1 Kommentar

Ober­schleiß­heim soll einen rich­tigen Bahn­hofs­vor­platz bekommen. Im Städ­te­bau­för­der­pro­jekt „Soziale Stadt“ soll ein inter­na­tio­naler Archi­tek­ten­wett­be­werb eine grund­le­gend über­ar­bei­tete Platz­ge­stal­tung liefern, mit dem “das Bahn­hofs­um­feld seinen tech­ni­schen Anfor­de­rungen und der gestal­te­ri­schen Rolle wieder gerecht wird“.

Neu gere­gelt werden sollen damit die Grund­lagen wie die Anord­nung der Bushal­te­stellen und die innere Erschlie­ßung zwischen S‑Bahn und weiter­füh­renden Verkehrs­mit­teln inclu­sive durch­gän­giger Barrie­re­frei­heit, ebenso die Straßen- und Wege­füh­rung für Fußgänger, Radfahrer, Autos und Busse.

Die Radl­ständer sollen mehr und moderner werden, aktu­elle Anfor­de­rungen wie Leih­rad­sta­tion, Car-Sharing-Stell­plätze oder e‑Zapfstellen sollen inte­griert werden. Und dann soll der Platz auch optisch aufge­hübscht werden und Aufent­halts­qua­lität erhalten.

Neben den tech­ni­schen und inhalt­li­chen Anfor­de­rungen an die Ausstat­tung gibt der Wett­be­werbs­text auch vor, dass „ein reprä­sen­ta­tiver Bahn­hofs­vor­platz entstehen soll, der als solcher wahr­nehmbar ist und als Ankom­mens­punkt für Ober­schließ­heim dient“.

Gewünscht werde „ein begrünter Bahn­hofs­vor­platz hinsicht­lich Verschat­tung, Mikro­klima und Vermei­dung von sommer­li­cher Über­hit­zung“ mit „einheit­li­cher attrak­tiver Gestal­tung mit verschie­denen Nutzungs­be­rei­chen: Warten, Treffen, Ausruhen“.

Die Rahmen­vor­gaben für den Wett­be­werb hat der Gemein­derat jetzt einstimmig durch­ge­wunken. Anfang 2021 soll der Wett­be­werb gestartet werden, an dem sich euro­pa­weit 15 Büros betei­ligen können. Das Preis­ge­richt wird mit sieben Stadt­pla­nern und Land­schafts­ar­chi­tekten bestückt sowie dem Bürger­meister und sechs Gemein­de­räten.

Die Wett­be­werbs­ent­würfe sollen Anfang Juni einge­reicht werden, Anfang Juli tagt dann das Preis­ge­richt. Ende 2021 könnte der fertige Plan­ent­wurf stehen.

Im Gemein­derat regten Peter Bent­hues und Casimir Katz an, ausdrück­lich auch die Option vorzu­sehen, einzelne Funk­tionen oder Ausstat­tungs­teile in den Unter­grund zu verlegen. Die Anre­gung an die Planer wird nun in den Vorgaben ergänzt, aller­dings mit der Anfor­de­rung, die zwangs­weise entste­henden Mehr­kosten auch durch einen Mehr­wert in der Planung zu recht­fer­tigen.

Nicht verzichten will der Gemein­derat auch auf den Flöten­spieler-Brunnen. Der Wett­be­werb sollte den Teil­neh­mern völlig freie Hand lassen und bezeich­nete den Brunnen wie auch das Mosaik des Gemein­de­wap­pens jenseits der Mitten­heimer Straße als Verfü­gungs­masse, die einge­plant oder entfernt werden könnten.

Bent­hues monierte, dass sich mindes­tens der Brunnen „gut einge­bür­gert“ habe, er werde „von der Bevöl­ke­rung liebe­voll ange­nommen“. Die Ausschrei­bung wird nun dahin­ge­hend korri­giert, dass der Brunnen erhalten werden müsse, aller­dings könne er verschoben werden.

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1 Kommentar

  1. Es ist ein sehr ambi­tio­nierter Plan, der zwei­fellos den Bahn­hofs­platz funk­tio­naler und attrak­tiver machen wird, selbst wenn sich nicht alles umsetzen lässt, was ange­dacht ist.

    Aller­dings hat der Bahnhof ja noch eine andere Seite, dieje­nige, auf der die Besu­cher unserer Sehens­wür­dig­keiten aussteigen, wenn sie mit der S‑Bahn kommen. Denn diese Sehens­wür­dig­keiten liegen alle östlich der Bahn­linie. Ich wohne an der Mitten­heimer Str. auf Höhe der Brücke und werde regel­mäßig gefragt, geht’s hier zum Schloss oder geht’s hier zur S‑Bahn. Kleine Hinweis­schilder sind zwar vorhanden, aber offen­sicht­lich unzu­rei­chend. Es gibt zwar ein Hinweis­schild für die Rotdornstr., aber keines für die Mitten­heimer.

    Zudem lässt die Ästhetik sehr zu wünschen übrig. Die Unter­füh­rung ist regel­mäßig ziem­lich verschmutzt, um nicht zu sagen, versifft, derzeit auch wieder mit reich­lich Fuck-irgendwas-Grafitti. Ein Orts­plan hängt aus, aber recht unauf­fällig, zumal, wenn man die Straße direkt und nicht über die Bushal­te­stelle quert. Eine große Plakat­wand mit Bildern, Wegwei­sung und Hinweisen z. B. auf das Touris­mus­büro und Restau­rants würde das Ganze erheb­lich über­sicht­li­cher machen, womög­lich dazu noch eine Blumen­ra­batte.

    Ohne großen Aufwand lässt sich hier für die Touristen, über die wir uns ja freuen, nicht nur, weil sie kommen, sondern auch noch, weil sie umwelt­be­wusst kommen, mit dem ÖPNV und nicht mit dem Auto, ein erheb­lich anspre­chen­deres Entree gestalten. Das sollte meiner Meinung in die Planungen mitein­be­zogen werden.

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