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Ausgleichs­flä­chen: Blüh­wiesen, Mager­rasen, Streu­obst und anderes “Grün­zeug”

08.08.2023 | Rathaus | 0 Kommentare

Aus dem Rathaus

Die Wahr­schein­lich­keit besteht wohl eher nicht, dass sich einer unserer Bach­läufe hier in der Schot­ter­ebene durch den immer häufi­geren Stark­regen in ein reißendes Gewässer mit Über­schwem­mungs­ge­fahr verwan­deln könnte, so wie es vom Hachinger Bach heißt. Austrock­nung und Wasser­mangel sind die größere Gefahr für die Zukunft. Im Land­kreis sinkt der Grund­was­ser­spiegel. Anhal­tende Regen­fälle wie zuletzt können diese Entwick­lung zwar aufhalten, aber ange­sichts der Klima­er­wär­mung auf Dauer nicht verhin­dern. Auch in Ober­schleiß­heim wird durch zahl­reiche Bauvor­haben immer mehr Boden­fläche versie­gelt und wasser­un­durch­lässig gemacht.

Um das auszu­glei­chen, sind die Kommunen vom Gesetz­geber verpflichtet, soge­nannte Ausgleichs­flä­chen mit unver­sie­gelten Ober­flä­chen und natur­nahen Lebens­räumen zu schaffen oder Bauträger dazu zu verpflichten. Diese Ausgleichs­flä­chen müssen bewahrt und gepflegt werden. Die Wald- und Wiesen­flä­chen (Streu­obst, Blüh­flä­chen, Mager­rasen) sind nicht nur fürs Wasser, sondern auch für den Erhalt der Arten­viel­falt wichtig. Das Gesetz ist nicht unum­stritten. Immer wieder wird eine laxe und wenig über­prüf­bare Hand­ha­bung moniert.

Man kann mit anderen Gemeinden oder Orga­ni­sa­tionen zusam­men­ar­beiten, zum Beispiel mit dem Heide­flä­chen­verein, wenn wie bei uns die Möglich­keiten auf dem eigenen Gemein­de­ge­biet begrenzt sind. Denn selbst­ver­ständ­lich kann man solche Ausgleichs­flä­chen nicht auf zukünf­tigen Bebau­ungs­stand­orten planen.

Die Gemeinde bemüht sich, möglichst viele verfüg­bare Flächen für Blüh­wiesen und Mager­rasen zu nutzen, auch in oder am Rande von Wohn­ge­bieten, wie der Birkhahn‑, Hacker- oder Schnep­fen­straße oder an der Hirsch­pl­a­n­allee. Dabei stoßen die Mitar­beiter, so Bauamts­lei­terin Chris­tiane Kmoch, oft auf Unver­ständnis, weil die Leute eine natur­be­las­sene Wiese als häss­lich empfinden und lieber einen Rhodo­den­dron dorthin pflanzen oder weil sie nicht verstehen, dass Blüh­flä­chen gemäht werden müssen, damit sie erhalten bleiben.

Es gibt sogar Streu­obst für alle. Die Gemeinde hat viele Obst­bäume gepflanzt, an deren Früchten sich grund­sätz­lich alle Passanten bedienen können: auf dem Wall am Volks­fest­platz, am Weg von Lust­heim nach Hoch­mut­ting, am Grünzug vom Bruck­mann­ring zur Hirsch­pl­a­n­allee, beim Vereins­heim an der Hofkurat-Diehl-Straße.

Aber nicht alles, was grün ist, macht Freude, wie wir wissen. Seit die Fa. Denk nicht mehr für die Grün­an­lagen-Fried­hofs­pflege zuständig ist, entwi­ckelt sich einiges an grünem Wachstum neben den Gräbern auf dem Friedhof in Hoch­mut­ting. Daran wird Anstoß genommen. Aller­dings hat die Gemein­de­ver­wal­tung keine Manpower fürs Jäten usw. übrig. Das wären nämlich unge­fähr 170 Mann- oder Frau­stunden im Jahr, und selbst bereits geneh­migte Stellen können derzeit nicht besetzt werden. Das Jäten muss in Zukunft eine Unkraut­ver­nich­tungs­ma­schine erle­digen, mit heißem Wasser, umwelt­freund­lich und ohne Chemie. Andrea Wörle

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