Der Kampf gegen die Erderwärmung durch Treibhausgase, vor allem CO2, und damit die rasche Abkehr von fossilen Energien hat höchste Priorität. Mit dem Umsetzungsprogramm 29++ unterstützen der Landkreis München und die Energieagentur Ebersberg-München die Landkreiskommunen auf dem Weg zur Energiewende.
Die Möglichkeiten der jeweiligen Kommune werden analysiert. Es wird ein Maßnahmenkatalog mit Zeitplan entwickelt, inklusive Finanzierungsmodelle und Fördermaßnahmen. Einschränkend für ein Standortkonzept: sehr viel Landschaftsschutzgebiet, Flugverkehr, wenig für die Gemeinde verfügbare Flächen, knappe personelle und finanzielle Ressourcen.
Am 24. 1. 2023 haben Sabine Hillbrand, Projektleiterin Kommunaler Klimaschutz bei der Energieagentur, und Dr. Philipp Schramek, Projektleiter im Landratsamt für 29++, die Ergebnisse ihrer Potenzialanalyse für Oberschleißheim dem Gemeinderat vorgestellt.
Standorte für Windräder sind derzeit wegen des Flugverkehrs schwierig. Alternativ kann man sich über ARGEs an den Projekten anderer Gemeinden beteiligen, die mehr Flächen für Windkraft haben.
Kommunale Wärmesonden für Grundwärme sind vor Ort nicht realisierbar.
Claims für Geothermie sind derzeit nicht verfügbar. Auch hier kann mit anderen Gemeinden zusammengearbeitet werden.
Fernwärme ist eine nachhaltige Alternative zu individueller Energieversorgung. Die Siedlungsstruktur für Netzwärme ist gut. Ein Teil des Siedlungsgebietes ist bereits von einem privaten Betreiber erschlossen, derzeit zu 70 % noch mit fossiler Energie. Das sollte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ausgebaut und auf Erneuerbare umgestellt werden. Es gibt viele Fördermittel. Ein Wärmekonzept ist dafür dringend erforderlich.
Das größte Potenzial bietet die Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen. Lt. PV-Kataster stehen in Oberschleißheim insgesamt 75.000 m2 zur Verfügung. Am wichtigsten sind Großflächen, z. B. in einem Korridor an der Autobahn, über Parkplätzen, auf Moorflächen und auf den Flachdächern der Gewerbegebiete. Hier ist ein Flächennutzungsplan für PV und die Kooperation mit den Betrieben notwendig. Die genossenschaftlich geplante Anlage auf der Kläranlage ist ein gutes Beispiel.
Bis Mitte Februar will der Gemeinderat eine Priorisierungsliste erarbeiten. Bis Mitte März soll ein Maßnahmenkatalog erstellt werden. AW
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