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Kinder, Schule und Betreuung

28.07.2023 | Rathaus | 0 Kommentare

Aus dem Rathaus

Am 25. Juli 2023 fand in Ober­schleiß­heim die letzte Gemein­de­rats­sit­zung vor der Sommer­pause statt. Im August tagt dann der Ferienausschuss. 

Viel Raum nahm das Thema Kinder­be­treu­ungs­plätze ein. Vero­nika Abele vom Haupt­amt hatte für diese Sitzung eine ausführ­li­che Gesamt­dar­stel­lung der Sach­lage zusam­men­ge­stellt. Der Gemein­de­rat ist verpflich­tet, den zukünf­ti­gen Bedarf fest­zu­stel­len und eine “Bedarfs­an­er­ken­nung” zu beschlie­ßen. Derzeit gibt es bereits das Recht auf Kinder­be­treu­ung ab dem 1. Lebens­jahr und auf einen Kinder­gar­ten­platz ab dem 3. Lebens­jahr, was aber auch nicht weiter­hilft, wenn es keine freien Plätze gibt. Ab 2026 gilt dann auch ein Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung in der Schule, ein Thema, das der Gemein­de­rat in einer der nächs­ten Sitzun­gen noch einmal geson­dert behan­deln wird.

Die Gemeinde muss entwe­der selbst für die notwen­dige Betreu­ung sorgen oder dafür, dass Inves­to­ren bei neuen Bauvor­ha­ben Kitas (Krip­pen, Kinder­gär­ten) mit planen. Letz­te­res gilt zum Beispiel für das neue Wohn­quar­tier, das in Mitten­heim entste­hen soll. Auch der Plan der Katho­li­schen Kirche, den neu zu bauen­den Kinder­gar­ten Maria Patrona Bava­riae um eine Gruppe zu erwei­tern, wird in die Planun­gen mit einbezogen. 

Gene­rell ist durch die neuen Wohn­ge­biete (Kreuza­cker, Schä­fer­an­ger, Stuten­an­ger, Ring­straße) bis 2032 mit stei­gen­dem Bedarf zu rech­nen. Dabei muss auch der Faktor für Kinder mit erhöh­tem Förde­rungs­be­darf berück­sich­tigt werden. Diese Zahl steigt eben­falls. De facto gibt es bereits jetzt in Ober­schleiß­heim wie über­all noch Warte­lis­ten für Krip­pen- und Kinder­gar­ten­plätze. Im Zwei­fels­fall müssen die Eltern nach ande­ren Lösun­gen suchen. Dass auch der Fach­kräf­te­man­gel ein großes Problem darstellt, ist bekannt. 

Mit den Planun­gen für die Kinder­be­treu­ung hatte die Gemeinde Ober­schleiß­heim seiner­zeit die Fa. Plan­werk Stadt­ent­wick­lung beauf­tragt, die nun eine aktua­li­sierte Prognose mit Hoch­rech­nung bis 2035 vorlegte. Ab 2028 wird es knapp. Mit den bereits geplan­ten Kinder­ta­ges­stät­ten, zum Beispiel mit dem Kinder­haus, Fertig­stel­lung für 2025 geplant, und der bereits beschlos­se­nen Eröff­nung der Groß­ta­ges­pflege (ab Septem­ber 2023) ist der Bedarf für Krip­pen­kin­der vorerst wohl eini­ger­ma­ßen abge­deckt. Für den Kinder­gar­ten­be­reich, wo die Maxi­mal­zahl bis 2032 erwar­tet wird, gilt das offen­bar auch, voraus­ge­setzt aller­dings, alle aktu­el­len Planun­gen, auch die der Inves­to­ren, werden tatsäch­lich umge­setzt. Gege­be­nen­falls könn­ten Kinder­gar­ten­plätze durch Umnut­zung auch für Krip­pen­kin­der zugäng­lich gemacht werden. 

Die aktu­elle Betreu­ungs­quote liegt bei 40 % und soll lt. Prognose bis 2035 auf 65 % stei­gen. Im Gemein­de­rat kamen Zwei­fel auf, ob es in der Zukunft wirk­lich einen so hohen Bedarf geben wird. Der Stadt­pla­ner Gunter Schramm von der Fa. Plan­werk nahm per Video-Schalte an der Sitzung teil und konnte noch einmal erläu­tern, auf welchen Zahlen und Erfah­rungs­wer­ten, auch aus der Entwick­lung ande­rer Gemein­den, die Prognose beruht. Am Ende einigte man sich im Gemein­de­rat mit einer Mehr­heit von 16:7 darauf, den Bedarf auf der Basis der vorge­ge­be­nen Bedarfs­er­mitt­lung anzu­er­ken­nen, ohne in dem Beschluss präzise Zahlen zu nennen. 

Für die Grund­schule in der Park­sied­lung steht ab dem Schul­jahr 2024/25 auch eine größere Neue­rung an, über die der Gemein­de­rat infor­miert wurde (abstim­men kann er darüber nicht). Die derzeit gebun­dene Ganz­tags­be­treu­ung soll in eine offene Ganz­tags­be­treu­ung als Betreu­ungs­al­ter­na­tive zum Hort umge­stellt werden. Das wird von Lehrer­schaft und Eltern begrüßt. 

Es entlas­tet die Lehr­kräfte (Regel­un­ter­richt für alle Kinder am Vormit­tag, nicht wie jetzt für die gebun­de­nen Klas­sen auch am Nach­mit­tag) und bietet mehr Flexi­bi­li­tät für die Eltern und deren Betreu­ungs­wün­sche (man kann Mo-Do bis 14.00 oder 16.00 Uhr buchen, bisher nur bis 16.00 Uhr, und am Frei­tag, wenn gewünscht). 

Die Träger­schaft inkl. Mittags­be­treu­ung wird die Nach­bar­schafts­hilfe Ober­schleiß­heim über­neh­men, die dann keine Mittags­be­treu­ung mehr zusätz­lich anbie­tet. Die Kosten für die Eltern und der finan­zi­elle Ausgleich durch die Gemeinde erhö­hen sich durch die Umstel­lung nicht, so hieß es. Mit der Neue­rung wird auch bereits dem Rechts­an­spruch ab 2026 Rech­nung getra­gen. Vorge­stellt wurde dieses Projekt von Frau Ertl von der Regie­rung von Ober­bay­ern. Andrea Wörle

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