Alter Bahn­hof ist an Immo­bi­li­en­ge­sell­schaft verkauft

04.12.2018 | Rathaus | 1 Kommentar

Der histo­ri­sche Bahn­hof ist für die Öffent­lich­keit verlo­ren. Die Bahn-Immo­bi­li­en­ver­wer­tung hat ihn an eine Immo­bi­li­en­ge­sell­schaft verkauft, der Kauf­ver­trag ist bereits nota­ri­ell beglaubigt.
Die Ankün­di­gung der Bahn, das öffent­li­che Inter­esse von Gemeinde und dem Verein „Verrück­ter Alter Bahn­hof Ober­schleiß­heim (Vabosh)“ zu berück­sich­ti­gen, hat offen­bar nur die Zeit bis zum Notar­ter­min überbrückt.
“So viel zu den Zusa­gen der Bahn”, sagte Bürger­meis­ter Chris­tian Kuch­l­bauer in einer ersten Reak­tion. Er zeigte sich “sehr enttäuscht”. Für “Vabosh” gab Vorsit­zen­der Andreas Hofmann eine spon­tane Stel­lung­nahme ab: “Jahre­lang haben wir der Bahn die Hand gereicht und die lässt uns am ausge­streck­ten Arm verhun­gern. Man muss sich schä­men, ein Eisen­bahn­freund zu sein. Ich stamme selbst aus einer Eisen­bah­ner­fa­mi­lie und bin einfach nur noch entsetzt. Ein Verein, ja eine ganze Gemeinde werden in einem Lehr­stück von Lüge, Mani­pu­la­tion und Igno­ranz zum Narren gehalten.
Die ganze Arbeit … umsonst und unter Vorspie­ge­lung falscher Tatsa­chen durch die Bahn über­haupt erst entstan­den. Als Histo­ri­ker muss ich sagen: eine Insti­tu­tion, die eine so lange Geschichte hat und so geschichts­ver­ges­sen ist, die hat es nicht verdient von unse­ren Steu­er­gel­dern finan­ziert zu werden und sich so ein Teil des Gemein­wohls zu nennen. Ich bin zutiefst traurig.
Eine Schande!
Mit öffent­li­chen Äuße­run­gen zur Zukunft des Vereins möchte ich warten, bis die Mitglie­der infor­miert sind. Das ist jeden­falls eine massive Verän­de­rung unse­rer Ausgangslage.”
Walter Klar, seit Jahr­zehn­ten für eine Nutzung des Bahn­hofs enga­giert und jetzt im „Vabosh“-Vorstand, sagte: “Ich habe mit nichts ande­rem gerech­net. Von diesem DB-Groß­fürs­ten, der für das Projekt zustän­dig ist, war nichts ande­res zu erwar­ten. Einmal Lügner, immer Lügner!
Inner­halb von Vabosh muss jetzt inten­siv disku­tiert werden, inwie­fern unsere Geschäftsgrundlage
noch vorhan­den ist.”
(Das Bild zeigt eine Darstel­lung des Bahn­hofs aus dem Kunst­pro­jekt, das gerade im Quar­tiers­la­den “Wir” ausge­stellt ist.)

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1 Kommentar

  1. Eine derart intrans­pa­rente Veräu­ße­rung einer Staats­im­mo­bi­lie ist eigent­lich nicht hinnehm­bar, da die Entschei­dungs­grund­la­gen für Ausschrei­bun­gen offen­ge­legt werden müssen, um Will­kür zu unterbinden.

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