‘One Health’ auf Schad­stoffe unter­su­chen

12.11.2021 | Parteien | 0 Kommentare

Vor weiteren Verfah­rens­schritten zum geplanten neuen Gewer­be­ge­biet „One Health Tech­no­logy Campus“ fordern die Grünen zunächst eine Schad­stoff­un­ter­su­chung. Auf dem unmit­telbar benach­barten Gelände des staat­li­chen Lehr- und Versuchs­guts ist der Boden mit poly­cy­cli­schen aroma­ti­schen Kohlen­was­ser­stoffen (PAK) verun­rei­nigt.

Boden­proben vor einem mögli­chen Erwei­te­rungsbau dort hatten die Belas­tung ermit­telt, die vor einer Verwer­tung der Fläche eine Entsor­gung nötig machen würde. Auf eine Anfrage der Grünen Land­tags­ab­ge­ord­neten Markus Büchler und Claudia Köhler hatte das baye­ri­sche Umwelt­mi­nis­te­rium berichtet, dass der Boden bis in 70 Zenti­meter Tiefe als „belas­tetes Mate­rial“ einzu­stufen sei.

Bei einem Aushub müsse das „einer ordnungs­ge­mäßen und schad­losen Verwer­tung zuge­führt werden“. In tieferen Schichten sei keine Verun­rei­ni­gung nach­weisbar, weswegen etwa Gefahren für das Grund­wasser von der Behörde ausge­schlossen wurden.

Die Grüne Gemein­de­rats­frak­tion warnt nun, es liege „der Verdacht nahe, dass das Gewerbe-Planungs­ge­biet eben­falls mit gesund­heits­schäd­li­chen PAK belastet sein könnte“. Das Umwelt­mi­nis­te­rium hatte im Unter­su­chungs­be­richt nur mitge­teilt, dass „Speku­la­tionen über die Beschaf­fen­heit angren­zender Bereiche“ nicht ange­stellt würden.

Vor weiteren Inves­ti­tionen in das Gewer­be­ge­biet müsse zwei­fels­frei geklärt sein, welche Schad­stoffe hier mögli­cher­weise zu entsorgen seien und wer dafür die Kosten trage, so die Grünen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass der Investor, mit dem die Gemeinde „One Health“ reali­sieren will, bei nach­träg­li­chen Sanie­rungs­kosten abspringen könnte.

Und dies könnte „gege­be­nen­falls zur Folge haben, dass die Gemeinde auf im Voraus geleis­teten Planungs­kosten sitzen bleibt“, warnen die Grünen. Man dürfe „keins­falls die Katze im Sack annehmen“, mahnt Gemein­de­rätin Ingrid Lind­büchl.

„Völlig unnötig würde die Gemeinde ohne Bepro­bung ein erheb­li­ches wirt­schaft­li­ches Risiko eingehen“, betont ihr Frak­ti­ons­spre­cher Fritz-Gerrit Kropp und appel­liert: „Bitte nicht noch ein Blind­flug, so wie bei der Verkehrs­er­schlie­ßung dieses Gewer­be­ge­bietes.”

Die poly­cy­cli­schen aroma­ti­schen Kohlen­was­ser­stoffe zeigten nach Auskunft des in Ober­schleiß­heim ansäs­sigen Landes­amts für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit „geringe akute Toxi­zität“, also Giftig­keit, einige Vertreter dieser Stoff­gruppe wiesen „jedoch krebs­er­re­gende Eigen­schaften auf“.

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