Mobi­lität verbes­sern, nicht Straßen bauen

16.03.2019 | Parteien | 0 Kommentare

Eine mögliche Stra­ßen­un­ter­füh­rung der B471 unter die Bahn wäre für die Grünen “eine Kata­strophe für Ober­schleiß­heim und die Lebens­qua­lität in unserem schönen Ort” und das Bürger­be­gehren dazu eine Mogel­pa­ckung. Bei einem Diskus­si­ons­abend im Bürger­zen­trum am Donnerstag stellte der Ober­schleiß­heimer Land­tags­ab­ge­ord­nete Dr. Markus Büchler, Spre­cher der Grünen für Mobi­lität im Landtag, Alter­na­tiven vor durch eine “realis­ti­sche, schnelle Verbes­se­rungen der Mobi­lität in unserem Ort”.

Für Büchler ist der Bürger­ent­scheid “komplett irrele­vant”, da die Gemeinde weder für die Bundes­straße noch für die Schie­nen­wege zuständig ist. Zum Auftakt des Kommu­nal­wahl­kampfes werde von den Initia­toren und den dahinter stehenden Freien Wählern “der falsche Schein vorge­gau­kelt, man müsse nur unter­schreiben und dann kämen die Schranken weg”. Dies sei ange­sichts der Zustän­dig­keiten “ein Irrtum”,

Büchler erneu­erte das Credo der Grünen, wonach eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung “kein Problem löst, sondern sehr viel zusätz­li­chen Verkehr nach Ober­schleiß­heim hinein zieht”. Eine Orts­durch­gangs­straße ohne Schranken ließe “alle Dämme brechen und zöge Lkw-Schwer­last­ver­kehr in den Ort, der nach Ausweich­mög­lich­keiten von den über­las­teten Auto­bahnen sucht”, mahnte er.

„Anstatt mit falschen Verspre­chen riesige Mengen neuen Stra­ßen­ver­kehr in den Ort zu locken, müssen wir alle Hebel nutzen, um uns vor dem Durch­gangs­ver­kehr zu schützen”, sagte Büchler, “und wir müssen alles tun, damit der inner­ört­liche Verkehr und der Berufs­ver­kehr besser und bequemer ohne Auto funk­tio­niert.“ Kaum jemand setze sich gerne täglich ins Auto, um zur Arbeit zu fahren, argu­men­tierte er, gefragt wären “bequeme, zuver­läs­sige und kosten­güns­tige Alter­na­tiven”. Diese müsse man anbieten, “anstatt nach 40 Jahren Stra­ßenbau das Auto einfach immer weiter zu begüns­tigen“.

Aktuell liefen eine Mach­bar­keits­studie für eine Seil­bahn­ver­bin­dung von München nach Dachau, für eine „Stadt-Umland-Stra­ßen­bahn“ nach Garching und die Vorar­beiten für ein neues  Buskon­zept mit Express-Tangenten, etwa von Dachau über Schleiß­heim nach Garching. Der haus­ge­machte Verkehr im Ort müsse redu­ziert werden, indem gute Fuß- und Radwege samt Radab­stell­an­lagen und Sharing-Ange­boten ange­boten würde, um Auto­fahrten über­flüssig zu machen.

Dazu gehöre eine zusätz­liche und bequeme Querung der Bahn für Fuß- und Radver­kehr. Auch die morgend­liche Stoß­zeit vor Schulen und Kinder­ta­ges­stätten könne durch alter­na­tive Modelle entschärft werden. “Niemand wird den Stra­ßen­ver­kehr wegzau­bern können”, betonte der Landtagsabgeordnete,“aber wir können viel tun, um den Stra­ßen­ver­kehr zu redu­zieren”. Dazu gebe es “kein Patent­rez­rept, aber sehr viele kleine Dinge, realis­tisch und schnell umsetzbar.” Eine Stra­ßen­un­ter­füh­rung gehöre nicht dazu.

Beitrag teilen:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert