Leser­mail zum Artikel “Kinder­haus wird gebaut, für 11,5 Millionen”

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "Kinderhaus wird gebaut, für 11,5 Millionen Euro".

Wie im Bericht der Schleiß­heimer Zeitung zu lesen ist, wird das Kinder­haus für 11,5 Millionen gebaut. Die erste Planung mit 11,6 Millionen wurde vom Gemein­derat empört zurück­ge­wiesen.

Es ist schon erstaun­lich, wie eine Redu­zie­rung von 0,1 Millionen die Empö­rung vom Tisch wischt. Im nächsten Absatz kostet das Vorhaben gleich mal 2,3 Millionen mehr. Grund: Preis­stei­ge­rungen und Unvor­her­ge­se­henes.

Wer sagt eigent­lich, dass das das Ende der Fahnen­stange ist? Wie ich bereits in einigen Leser­briefen darge­legt habe, sind Preis­stei­ge­rungen bei kommu­nalen Bauten an der Tages­ord­nung.

Im übrigen sind die ange­ge­benen 11,5 Millionen eine Kosten­schät­zung. Wissen die Gemein­de­räte eigent­lich, dass Kosten­schät­zungen um 40 % über­troffen werden dürfen? Dies kann man in recht­li­chen Grund­lagen nach­lesen.

Ich erin­nere an den Anbau des Feuer­wehr­hauses in Baders­feld. Dies konnte mit einem Fest­preis verhin­dert werden. Warum nicht auch bei einem Kinder­haus?

Warum werden die Bauträger, wie es in der “SoBon” zu lesen ist, über die Baupflicht zur Kasse gebeten? Wie ich bereits in früheren Leser­briefen ausge­führt habe, wird den Bauträ­gern der „rote Teppich“ ausge­rollt. Dies hätte es in früheren Jahren, u. a. bei Elisa­beth Ziegler, nicht gegeben.

Mich wundert sowieso, warum die SPD nicht wie in den Jahren 1996 bis 2014 eine solide Haus­halts­pla­nung verfolgt und Kredit­neu­auf­nahmen ablehnt. Auch die Grünen-Frak­tion hat sich damals für eine solide Haus­halts­po­litik entschieden.

Nicht nach­voll­ziehbar sind für mich die Äuße­rungen von den Bürger­meis­tern in der Presse, dass sich die Gemeinde alles leisten kann, da es in den nächsten Jahren größere Steu­er­ein­nahmen gibt. Meine Meinung: von was träumen die nachts?

In allen Medien warnen die Fach­leute vor einer Rezes­sion. Steu­er­min­der­ein­nahmen sind  zu erwarten. Die Länder fordern den Bund auf, Gelder zur Verfü­gung zu stellen, da ansonsten die anste­henden Aufgaben nicht zu bewäl­tigen sind.

Ist eigent­lich den Gemein­de­räten bekannt, dass das Land­ratsamt bei der Über­prü­fung des Haus­halts Auflagen machen kann? Ich denke u. a. an die frei­wil­ligen Leis­tungen. Dazu gehören auch die Zuschüsse an die Vereine. Eine voll­stän­dige Strei­chung ist durchaus möglich. Ich weise bereits heute darauf hin.

Aber wahr­schein­lich wird man mir, wie in der Vergan­gen­heit, unter­stellen, ich bin gegen Kinder. Ganz im Gegen­teil, ich denke an die zukünf­tige Gene­ra­tion, die die Fehler der heutigen Rathaus­re­gie­rung ausbaden dürfen.

Mein Resumee: Es wird nach dem Motto gehan­delt, es ja nicht mein Geld, ich kann damit „rumschmeissen“, wie ich will: „Von einer soliden Haus­halts­pla­nung halte ich nichts“.

Emil Köbele

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