Leser­mail zum Artikel „Kein pauschales Tempo­limit“

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "Kein pauschales Tempolimit".

Sehr geehrter Herr Dietl,
herz­li­chen Dank für Ihren Beitrag — ich finde es sehr positiv, dass bei so einem Thema die verschie­denen Stand­punkte zum Ausdruck kommen. Ich selbst habe in der Frage “Tempo­limit” momentan keine eindeu­tige Meinung. Es gibt für beide Seiten gute Argu­mente.

Ihre Kern-Aufstel­lung muss ich aber etwas einordnen bzw. korri­gieren.

Bei „Ihren Zahlen“ handelt es sich nicht um Tonnen, sondern um Millionen Tonnen pro Jahr für ganz Deutsch­land. Also “Tempo­limit 120 führt zu einer Einspa­rung von ca. 2,6 Mio. t CO2 je Jahr”. (https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020–06-15_texte_38-2020_wirkung-tempolimit_bf.pdf, Seite 27)

Nun sind wir ca. 83 Mio. Einwohner in Deutsch­land, also betrüge die Einspa­rung durch Tempo 120 je Einwohner ca. 31 kg pro Jahr. Der Durch­schnitts­aus­stoß in Deutsch­land liegt bei 7,75 t jähr­lich je Einwohner (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167877/umfrage/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/). Die Reduk­tion des CO2-Ausstoßes durch die Maßnahme „Tempo 120“ würde somit 0,4 % betragen. Das ist nicht nichts. Man ist aber kein „Igno­rant“, wenn man diese Verbes­se­rung ins Verhältnis zu Verbes­se­rungen in den wirk­lich CO2-rele­vanten Sektoren wie z. B. Heizen in Bestands­ge­bäuden oder das Bauen gene­rell setzt und zu dem Schluss kommt, dass es sehr viel effek­ti­vere Maßnahmen braucht.

31 kg CO2-Einspa­rung kann man z. B. auch errei­chen, wenn man 180 km Fahrrad statt Auto fährt (https://www.adfc-bw.de/radzurarbeit/einspar-rechner/, Annahme: Benzin­ver­brauch von 8l/100km).

Johannes Kreutz

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