Leser­mail zum Arti­kel “Bis auf Weite­res keine neuen KiTa-Plätze”

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "Bis auf Weiteres keine neuen KiTa-Plätze".

Liebe Mitbür­ge­rin­nen, liebe Mitbürger,

kurz vor Ostern ist die aktu­elle Ausgabe unse­rer “Grünen Zeiten” erschie­nen. Darin habe ich einen Arti­kel mit der Über­schrift „Was sind uns unsere Kinder wert?“ verfasst.

In diesem Text habe ich mich über die Fort­schritte im Bereich der Kinder­be­treu­ung in Ober­schleiß­heim gefreut. Ich hatte geschrie­ben, dass wahr­schein­lich zeit­nah die Luft­fil­ter­an­la­gen in 43 Klas­sen­zim­mern beider Grund­schu­len verbaut werden und dass zeit­nah ein Inte­rims-Kinder­haus entsteht. Damit hätten wir den Betreu­ungs­be­darf in unse­rer Gemeinde voll­stän­dig decken können.

Zwei Monate später sieht es aber ganz anders aus.

Die Luft­fil­ter­an­la­gen wurden gegen die Stim­men der Grünen und der SPD aus dem Haus­halt gestri­chen und jetzt hat sich der Gemein­de­rat auch mit sehr großer Mehr­heit gegen die bereits ausge­schrie­bene Contain­erlö­sung zur Deckung des Sofort­be­darfs an Kinder­be­treu­ungs­plät­zen entschieden.

Ich persön­lich bedauere diese beiden Mehr­heits­ent­schei­dun­gen zutiefst.

Natür­lich muss man auch bei der Kinder­be­treu­ung die Kosten im Blick behal­ten, aber dennoch müssen meiner Ansicht nach die Prio­ri­tä­ten bei der Vertei­lung der finan­zi­el­len Mittel in der Gemeinde stark über­dacht werden.

Ich möchte hier ein paar Beispiele herausnehmen:

Heute, am 27.05.2022, gibt die Gemeinde laut Haus­halt mehr als 20.000 Euro aus, damit die Senior*innen auf dem Volks­fest zu Mittag essen können. Zusätz­lich subven­tio­nie­ren wir als Gemeinde die Neuge­stal­tung des Kirchen­plat­zes vor St. Wilhelm mit rund 400.000 Euro. Die drin­gend notwen­dige Sanie­rung des “roten Schul­hau­ses” in der Park­sied­lung wurde jedoch verschoben.

Auch mir ist bewusst, dass wir als Gemeinde sparen müssen. Derzeit scheint es mir jedoch so, als würde dies an der falschen Stelle gesche­hen. Wir verges­sen unsere Kinder und die jungen Fami­lien in unse­rer Gemeinde.

Die Rahmen­be­din­gun­gen für die Entwick­lung unse­rer Kinder haben sich in den letz­ten Jahren stark verän­dert. In vielen Fami­lien sind beide Eltern­teile berufs­tä­tig und der Anteil allein­er­zie­hen­der Mütter und Väter nimmt zu. Auch fehlende finan­zi­elle Mittel und wenig soziale Kontakte sind Fakto­ren, die Bildungs- und Entwick­lungs­chan­cen entschei­dend beein­flus­sen. Gerade deshalb ist es beson­ders notwen­dig, aber auch wert­voll, in den verschie­de­nen Bildungs- und Betreu­ungs­ein­rich­tun­gen die Aufga­ben zu über­neh­men, die viele Fami­lien nicht mehr allein leis­ten können.

Die Kinder­be­treu­ung ist eine kommu­nale Pflicht­auf­gabe und in meinen Augen wohl die schönste. Hier wird der Grund­stein für das weitere Leben gelegt. Wir haben es selbst in der Hand, wie wir unsere Kinder betreuen und was uns als Gemein­schaft die kommen­den Gene­ra­tio­nen wert sind.

Mit freund­li­chen Grüßen
Chris­toph Müns­ter, Gemein­de­rat (Grüne)

1 Kommentar

  1. Sehr geehr­ter Herr Münster,

    der Anteil der Gemeinde beträgt nicht 400 000,- €, sondern diesen Betrag zahlt die Kirche und über­lässt der Gemeinde für 25 Jahre die öffent­li­che Nutzung. Der Gemein­de­an­teil läge deshalb nach Abzug der Städ­te­bau­för­de­rung bei 240 000,- € und nicht bei 400 000,- €.

    Hans Negele

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