Erwartungsgemäß gibt es am 29.03. eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt. Zur Auswahl stehen dann noch Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) und, einigermaßen überraschend, Markus Böck (CSU).
Böck lag um gerade 58 Stimmen vor Harald Müller (SPD). Damit kommt es nun zur Entscheidung zwischen den beiden Parteien, die bei der Stichwahl vor sechs Jahren noch zusammengeholfen haben.
Mit Amtsbonus brachte es Kuchlbauer gerade auf 29,1 Prozent der Stimmen. Böck erreichte 24,1 Prozent, Harald Müller (SPD) 22,9 Prozent, Ingrid Lindbüchl (Grüne) 17,0 Prozent und Casimir Katz (FDP) 6,9 Prozent.
Markus Böck hatte am Wahlabend eindeutig die beste Stimmung der fünf Bewerber. Nach seinem Kaltstart als Not-Kandidat der CSU, die eigentlich schon auf einen Bewerber verzichtet hatte, sei er über seinen „Null-auf-hundert-Start“ überrascht, freute er sich.
Zur Stichwahl werde er jetzt „weiter Vollgas geben“, kündigte er an: „Es war ja zu sehen, dass die Oberschleißheimer nicht wirklich zufrieden sind, wie’s läuft im Rathaus.“
Kuchlbauer deutete sein Reslultat positiv. Er habe lediglich ein „30-Komma-Ergebnis“ für sich erwartet, sagte er, „bei so vielen Kandidaten teilt sich das halt auf“. Für die Stichwahl sei er ohnehin zuversichtlich, da er „nicht glaube, dass SPD- und Grünen-Wöhler einen CSU-Kandidaten unterstützen werden“.
Harals Müller fand sein Abschneiden “relativ frustrierend”. Das knappe Scheitern auf den letzten Auszählungsmetern sei „wie wenn man in der 90. Minute noch ein Tor kassiert“.
Geheimfavoritin Ingrid Lindbüchl (Grüne), auf die Kuchlbauer als Kandidatin für die Stichwahl getippt hätte, zeigte sich enttäuscht, sie hatte auf über 20 Prozent spekuliert. „Die Leute mögen grad keine Frauen an führenden Positionen“, sagte sie, zeigte sich aber auch selbstkritisch: „Die Podiumsdiskussion habe ich voll vergeigt“.
FDP-Bewerber Casimir Katz fand sein Ergebnis „in Ordnung“. Für eine mögliche Stichwahl hat er sich schon festgelegt, dass die FDP begrüßen würde, „dass Jüngere rankommen“, was eine Empfehlung für Böck bedeuten würde. SPD und Grüne haben sich noch bedeckt gehalten, wobei Müller andeutete, dass es “nicht leicht fallen wird, den einen oder anderen zu unterstützen”.
Ich wünsche mir für Oberschleissheim und die angeschlossenen Ortsteile eine vernünftige Zukunft, mit Weitblick.
Eine Veränderung ist eigentlich unumgänglich, die jetzige Besetzung hat nicht viel erreicht. Es wird geplant und geplant, aber angepackt wird wenig. Vieles wurde durch die jetzige Besetzung der Gemeinde einfach nur verschlafen, hat man das Gefühl, siehe Nahversorgung für ältere Bürger in Oberschleissheim oder Breitbandausbau im Ortsteil Badersfeld …obwohl alle Türen für Subventionen offen standen. Und jetzt?
Gerade im Moment der Krise wäre für die Bürger der Gemeinde, die nicht mitten im Ortskern leben, eine vernüftige Infrastrutur besser gewesen als ein “Spielplatz aus Plastik”… der hilft uns in der jetzigen Situation überhaupt nichts. Der ein oder andere hätte jetzt die Möglichkeit für Homeoffice mit vernünftiger Internetleistung gebraucht. Es wird alles kompliziert geredet und dann passiert halt einfach doch nichts.
Ich hoffe, die Bürgerinnen und Bürger in Oberschleissheim trauen sich, bei der bevorstehenden Stichwahl eine Veränderung herbeizuführen und nicht weiter darauf zu warten, wie es schon jetzt in der Gemeinde passiert, dass es einem zuläuft oder in die Hände fällt.
Oberschleissheim braucht dringend eine Führung, die sich was traut und nicht gleich den Kopf in den Sand steckt, sondern anpackt.
Das fehlt… jetzt hätten die Bürger eine Chance auf eine Veränderung. Und sollten es endlich auch angehen. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Veränderung in zwei Wochen stattfindet und nicht erst wieder in sechs Jahren. Denn dann hätten wir in Oberschleißheim wieder verschlafen!
Jetzt wär die Möglichkeit auf eine Besetzung, die motiviert und engagiert ist. Traut´s Euch!
Es geht nicht nur allein um die Partei und deren Programme, sondern auch um die Person, die hinter dem Ganzen steht und bereit ist, die Gemeinde zu leiten und die verschiedenen Interessen vernünftig zusammenzubringen. Das geschah die letzten Jahre in meinen Augen nicht. Nutzt die Chance!
Michael Rittner