Leser­mail zum Artikel „Kinder­haus nicht finan­zierbar“

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "Kinderhaus nicht finanzierbar".

Sehr geehrter Herr Katz,

von der Gemeinde erwarte ich einen sorg­samen Umgang mit den Steu­er­gel­dern. Beim zitierten Spruch von J. F. Kennedy musste ich deshalb spontan an das “Greensill”-Desaster denken.

Um die Bushal­te­stellen barrie­re­frei zu machen, muss nicht der ganze Platz umge­baut werden, es reicht, den vorhan­denen Bestand zu ertüch­tigen. Wie sie selber schreiben, muss dies irgend­wann gemacht werden, also nicht jetzt.

Nur weil es einen Zuschuss gibt, dürfen keinen Mehr­kosten gegen­über einer Ertüch­ti­gung im Bestand entstehen. D. h. die Mehr­kosten müssen voll­ständig durch den Zuschuss gedeckt werden. Beim Maxi­mal­umbau des Bahn­hofs­platzes mag ich dies nicht erkennen, zumal es derzeit bei Baupro­jekten zu massiven Kosten­stei­ge­rungen kommt und Zuschüsse im Regel­fall gede­ckelt sind. Ange­sichts der allge­meinen Lage ist mehr als zwei­fel­haft, ob es für zukünftig über­haupt noch Zuschüsse für Maßnahmen dieser Art geben wird.

Bei knappem Kassen­be­stand muss auch bei Pflicht­auf­gaben prio­ri­siert werden. Ziel muss es hier sein, mit dem verfüg­baren Geld maxi­male Wirkung zu erzielen, also das vorhan­dene Geld sinn­voll auf Schule, Kitas sowie Ausbau­maß­nahmen zur Barrie­re­frei­heit und zur Ener­gie­ein­spa­rung aufzu­teilen. Mehrere kleinen Maßnahmen sind oft wirkungs­voller als eine großes Pres­ti­ge­ob­jekt und dafür anderswo gar nichts.

Günter Braun

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1 Kommentar

  1. Dieje­nigen, die als Besu­cher und *innen zu Gemein­de­rats­sit­zungen kommen, werden vor Beginn vom Bürger­meister freund­li­cher­weise gefragt, ob sie Fragen hätten. Das war gestern auch der Fall. Ich sagte, nein, Fragen würden sicher alle in der Sitzung beant­wortet.

    Kann ich im Rück­blick nicht ganz so sehen. Es gab neben vielen anderen Tages­ord­nungs­punkten, z. B. der Vorstel­lung des Plans für ein neues Hallenbad, auch eine Beschluss­vor­lage, um den Abriss des Kinder­hauses auszu­schreiben, damit an dessen Stelle zeitnah ein neues gebaut werden kann.

    Das neue ist nach aktu­ellen Plänen sehr ambi­tio­niert, pädago­gisch best prac­tice und ausbau­fähig und kostet etwa 14 Mios. Das Hallenbad, wenn es so gebaut wie geplant werden würde, übri­gens auch.

    Die Kinder­haus-Planer waren aufge­for­dert worden, das Bauvo­lumen deut­lich zu redu­zieren. In dieser Woche soll ein neuer Plan vorliegen, den aber noch niemand kennt. Der Beschluss zur Ausschrei­bung für den Abriss wurde verschoben.

    Dass die neue Planung den im Haus­halt dafür einge­stellten 7 Mios entspricht, ist ange­sichts der allge­meinen Sach­lage ziem­lich unwahr­schein­lich. Bei alledem ließ das Bauamt aber keinen Zweifel, dass das alte Kinder­haus nicht saniert und ertüch­tigt werden kann. Schad­stoffe wie Asbest und Pcbs kamen zur Sprache. Worauf beruht die auch von einigen Gemein­de­räten geäu­ßerte Über­zeu­gung, dass das doch geht? Denn kosten­güns­tiger wäre es natür­lich allemal.

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