An der Lindenstraße soll ein Wohnblock mit sieben Wohnungen plus Tiefgarage durch die staatliche „Stadibau“ entstehen. Das Rathaus hat die Pläne kategorisch verworfen, will aber statt einer formalen Ablehnung auf dem Verhandlungsweg eine Optimierung erreichen.
Die Lindenstraße soll laut dem heute noch rechtsgültigen Baulinienplan von 1955 eine „lockere Waldsiedlung“ sein. Bislang hab es von dieser Vorgabe „noch keinerlei Befreiungen gegeben“, erinnert das Gemeindebauamt.
Der Block mit geplanten 15 Meter Länge und 13 Meter Breite würde inclusive der nötigen Nebenanlagen wie Tiefgaragenabfahrt oder Müllhäuschen das Konzept aber komplett sprengen. Zudem entstehe der Zubringerstraße zur Schule eine deutliche zusätzliche Verkehrsbelastung.
Dem Gemeinderat wurde daher empfohlen, den Antrag abzulehnen und zugleich den antiken Baulinienplan für das Gebiet durch einen modernen Bebauungsplan zu ersetzen, der insbesondere die Verkehrssituation befriedigend regeln sollte.
Vor dem Beschluss setzte Bürgermeister Markus Böck den kompletten Vorgang wieder von der Tagesordnung ab. Die Immobiliengesellschaft habe ihren Antrag zurückgezogen, erläuterte er, und wolle stattdessen „in Zusammenarbeit mit uns eine gscheite Lösung für uns alle“ entwickeln.
Die Grünen forderten, ungeachtet der Entwicklung für diese Parzelle den Bebauungsplan trotzdem wie vorgesehen zu modernisieren. „Die nächsten Fälle in dem Gebiet sind absehbar“, sagte ihr Sprecher Fritz-Gerrit Kropp.
Böck bedauerte, dass für eine derartige Planung das Gemeindebauamt derzeit „keine Kapazitäten“ habe, was Kropp nicht einleuchtete: Wäre der strittige Antrag gültig geblieben, hätte das Bauamt selbst einen neuen Leitplan empfohlen. Gegen drei Stimmen aus Reihen der Grünen wurde der komplette Vorgang aber zunächst von der Tagesordnung genommen.