Wer kriegt Filter ins Klass­zimmer?

24.10.2020 | Rathaus | 1 Kommentar

Ob das Rathaus die Schulen und Kinder­ta­ges­stätten am Ort mit Luft­fil­tern ausrüstet, um die nötige Durch­lüf­tung gegen das „Corona“-Virus zu unter­stützen, wird im Gemein­derat noch weiter über­legt – was wohl bedeuten wird, dass eine even­tu­elle Ausstat­tung für diesen Winter zu spät käme.

Die SPD hatte bean­tragt, einen Einsatz von mobilen Luft­fil­ter­ge­räten zu prüfen. Gemein­derat Casimir Katz (FDP) hatte die Materie im Auftrag der Gemein­de­ver­wal­tung schon gleich intensiv geprüft und dem Gemein­derat in einer mehr­sei­tigen Darle­gung die wissen­schaft­li­chen Erkennt­nisse zur Belüf­tung die unter­schied­li­chen tech­ni­schen Möglich­keiten der Umset­zung vorge­stellt.

Er empfahl dabei den unver­züg­li­chen Kauf von Luft­mess­ge­räten und so vielen Filter­ge­räten des empfoh­lenen Typus, wie es ohne aufwän­dige Ausschrei­bung zulässig wäre. Später könne man dann noch nach­rüsten. In Summe erwar­tete er Kosten von knapp 200.000 Euro.

Während die SPD das unein­ge­schränkt unter­stützte, fühlten sich die FW vom Vorgehen über­fahren. Laut Tages­ord­nung sollte ledig­lich über einen Prüf­auf­trag entschieden werden; nun aber sei der Prüf­auf­trag ohne Beschluss bereits erle­digt und nun solle gleich ein Kauf über eine derar­tige Summe beschlossen werden. Bürger­meister Markus Böck (CSU) sagte, in der Materie sei Eile ange­sagt, daher habe man eine Prüfung gleich vorge­nommen.

Die CSU kriti­sierte die Maßnahme inhalt­lich. Ihre Spre­cherin Stefanie Hasel­beck nannte den SPD-Vorstoß „etwas Aktio­nismus“. Sie empfinde den Schul­be­trieb in Ober­schleiß­heim als sicher für die Kinder.

Zudem sei es für sie nicht vorstellbar, einige Geräte anzu­schaffen und nur einige Räume auszu­statten. „Wer soll denn das entscheiden, wer so ein Gerät bekommt?“ mahnte sie. „Wenn einer was kriegt, muss das für alle gelten“, betonte Peter Bent­hues (CSU).

Eine flächen­de­ckende Anschaf­fung könne dann aber nicht mehr akut gekauft werden, hieß es aus der Gemein­de­ver­wal­tung; dann sei man wegen der Auftrags­summe an eine formale Ausschrei­bung mit ihren Fristen gebunden. SPD-Spre­cher Florian Spirkl forderte deshalb, es sei immer noch besser, „so viele wie möglich so schnell wie möglich“ mit Luft­fil­tern auszu­rüsten, als auf abso­lute Gleich­be­hand­lung zu insis­tieren und damit akut niemandem zu helfen. Katz sagte, die Eile der Zutei­lung könne anhand der Luft­mes­sungen defi­niert werden.

In der Summe konnte sich das Gremium aber nicht auf ein trag­fä­higes Vorgehen verstän­digen, so dass nun in der nächsten Sitzung im November entschieden werden soll.

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1 Kommentar

  1. Die Frage ist in der Tat nicht so einfach zu entscheiden. An diesem Termin ging es primär darum, aufzu­zeigen, was tech­nisch möglich ist und was kurz­fristig beschafft werden könnte. Für die Gemeinde stellt sich die Frage eher so: Man hat jetzt eine Summe X zur Verfü­gung und muss sich über­legen, wie bzw. wo diese Summe am effi­zi­en­testen einge­setzt werden kann.

    Das wäre der Einsatz dieser Geräte, unter­stüt­zend in den Fällen, wo nicht ausrei­chend gelüftet werden kann oder sehr viele verschie­dene Personen vorbei­kommen. Das kann das Einwoh­ner­mel­deamt oder der Physik­saal sein. Das heißt das Infek­ti­ons­ri­siko ist entschei­dend: Dort, wo Spitzen zu erwarten sind, sollte abge­senkt werden.

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