Kuhstall statt Gewer­be­ge­biet

24.03.2020 | Rathaus | 2 Kommentare

Südlich der Dach­auer Straße, angren­zend an das Lehr- und Versuchsgut der Ludwig-Maxi­mi­lians-Univer­sität, sollte eigent­lich das geplante neue Gewer­be­ge­biet entstehen. Jetzt plant der Staat dort statt­dessen die Erwei­te­rung des Lehr- und Versuchs­guts um mehrere Stal­lungen.

Während Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer den Neubau geneh­migen wollte, hat der Bauaus­schuss des Gemein­de­rats die Zustim­mung unter Verweis auf die Gewer­be­ge­biets­pläne mit 7:2 Stimmen einmütig abge­lehnt.

Kuch­l­bauer sagte, dass eine Ableh­nung gegen geltendes Recht verstoße, da die Planung für ein Gewer­be­ge­biet noch nicht ansatz­weise rechts­ver­bind­lich ist. Daher stimmte er für die Geneh­mi­gung und betonte gleich­zeitig: “Ich freue mich, wenn der Ausschuss dagegen stimmt.”

Bislang hat sich der Gemein­derat ledig­lich 2017 dafür ausge­spro­chen, in den Verhand­lungen mit dem Staat diesen Standort zu bevor­zugen. Die damals als wahr­schein­lich anvi­sierte Über­schrei­bung und die folgende formale Auswei­sung als Gewer­be­ge­biet kamen aber nie zustande.

Statt­dessen star­tete das Rathaus aus heiterem Himmel im Oktober vergan­genen Jahres einen Bürger­dialog zur Stand­ort­suche. Dabei war aber das Gelände südlich der Dach­auer Straße immer noch ausdrück­lich als Kandidat vorge­schlagen.

Jetzt soll mitten in dem geplanten Gewer­be­ge­biet ein Kuh- und ein Hühner­stall mit üppigen Neben­ge­bäuden entstehen. Geploant ist ein Lauf­stall für Milch­vieh mit 72 mal 38 Meter, ein Behand­lungs­stall mit 45 mal 25 Meter, dazu Anbauten und Betriebs­ge­bäude sowie ein Mehr­zweck­stall vorwie­gend für Geflügel mit 51 mal 13 Meter.

Die einge­holten Gutachten zur mögli­chen Geruchs­be­läs­ti­gung würden laut Darstel­lung des Gemein­de­bau­amts abso­lute Unbe­denk­lich­keit signa­li­sieren. Die Entschei­dung über die Geneh­mi­gung obliegt nun dem Land­ratsamt.

(update 24.03., 17.10 h: Auf Wunsch von Bürger­meister Kuch­l­bauer wurde sein State­ment zur Ableh­nung ergänzt.)

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2 Kommentare

  1. Kuhstall — Kuhmist — es stinkt!
    Gilt die Stimme Obeschleiß­heims in Bayern denn garnichts!

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  2. Statt jetzt von den Entwick­lungen über­rollt zu werden, wäre es zwin­gend erfor­der­lich gewesen, in den letzten drei Jahren den Beschluss des Gemein­de­rates aus dem Jahr 2017 voran­zu­treiben, der Bürger­meister Kuch­l­bauer verpflich­tete, ein Gewer­be­ge­biet südlich der Dach­auer Straße umzu­setzen. Statt­dessen hat er mehrere Jahre untätig verstrei­chen lassen, um dann eine erneute Diskus­sion mit am Ende dem selben Ergebnis anzu­regen.
    Neben vielen anderen ist dies einer der Punkte, warum sich die SPD für Markus Böck ausspricht, denn die Planung und Schaf­fung eines neuen Gewer­be­ge­bietes muss höchste Prio­rität haben. Ansonsten wird die Gemeinde mittel­fristig ihren Aufgaben nicht mehr nach­kommen können, weil Einnahmen aus der Gewer­be­steuer fehlen.
    Unter Bürger­meister Kuch­l­bauer wurde nicht ein einziger Quadrat­meter Gewer­be­fläche neu ausge­wiesen. Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, dass uns der Frei­staat am ausge­streckten Arm verhun­gern lässt und der Bürger­meister die Ansied­lung von Gewerbe über Jahre verschläft.

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