In einem umfassenden Prozess wurde nun eine Verkehrsentwicklungsplanung für Oberschleißheim aufgebaut. Mit einer Auftaktveranstaltung im Juli war das Projekt gestartet worden, darauf gab es drei interne Planungswerkstätten zur Analyse, zur Erstellung einer Zielsetzung und schließlich zu konkreten Maßnahmen und nun die öffentliche Abschlusspräsentation.
Der Plan wird jetzt detailscharf ausgearbeitet und dann im Gemeinderat diskutiert. Ob das noch Sache des aktuellen Gremiums wird oder den Nachfolgern nach der Kommunalwahl vorbehalten bleibt, ist offen.
Bei der Auftaktveranstaltung hatten die Teilnehmer stolze 111 unterschiedliche Defizite in ihrer subjektiven Wahrnehmung des örtlichen Verkehrsgeschehens aufgelistet, davon 59 im Auto- und 52 im Fuß- und Radverkehr. Die wurden geordnet und priorisiert und dann mit den im zweiten Schritt erarbeiteten Leitbildern abgestimmt. Zuletzt nun wurden konkrete Maßnahmen herausdestilliert, die nun noch mit dem nötigen technischen Expertenwissen hinterlegt werden.
Als fachliche Grundlage der Diskussionen waren an 21 Standorten an zwei kompletten Werktagen im April jeweils 24 Stunden der Verkehr gezählt worden. An einem der beiden Tage wurden an sechs zentralen Knotenpunkten auch zusätzlich in den Spitzenzeiten die Autokennzeichen und damit die mutmaßliche Herkunft oder Zielsetzung der Autos erfasst.
Nach dieser Analyse sind beispielsweise von den 6800 täglichen Fahrbewegungen über den Bahnübergang der Bundesstraße B471 in der Dachauer Straße 58 Prozent Durchgangsverkehr. 30 Prozent des Verkehrs an der Bahnschranke haben Oberschleißheim als Ziel oder Ausgangspunkt der Fahrt und gerade zwölf Prozent sind Binnenverkehr von Oberschleißheimern, die hier zwischen dem Altort und der Parksiedlung — oder wahrscheinlich eher den Gewerbegebieten an der Sonnenstraße und der Mittenheimer Straße mit ihren Einkaufsmärkten — pendeln.
Über die Bahnbrücke in der Mittenheimer Straße mit 9600 täglichen Fahrbewegungen fährt nach der Verkehrsanalyse nur 19 Prozent Durchgangsverkehr. 81 Prozent der Verkehrsbewegungen auf der Brücke sind hausgemacht, also Ziel- und Quellverkehr mit 47 Prozent und innerörtlicher Binnenverkehr mit 34 Prozent.
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