Wohnen in Mitten­heim-West

26.02.2019 | Rathaus | 1 Kommentar

Zwischen dem Gewer­be­ge­biet am Bruck­mann­ring und der Birk­hahn­straße Rich­tung Ried­moos entsteht ein weiteres Neubau­ge­biet. Die neue Sied­lung ist dann die erste Etappe der geplanten “Quar­tiers­ent­wick­lung Mitten­heim” des Katho­li­schen Männ­erfür­sor­ge­ver­eins. Noch heuer will das Rathaus die Pläne auf den Weg bringen.

Mittel­fristig sehen die Pläne des Männ­erfür­sor­ge­ver­eins auch eine weitere Bebauung östlich der Mitten­heimer Straße, zwischen Hans-Scherer-Haus und Bahn vor. Ob der Gemein­derat hier bereits auch konkrete Planungen einleitet oder dies im Stadium von poten­ti­ellen Bauflä­chen belässt, blieb vorerst noch offen.

Das Rathaus hatte vor Jahres­frist das groß aufge­zo­gene Dialog­ver­fahren des Vereins zur Entwick­lung der Pläne gestoppt und eine eigene Rahmen­pla­nung in Auftrag gegeben. Bei der Diskus­sion dieser Unter­su­chungen und Skizzen bei einer Sonder­sit­zung des Gemein­de­rats am Montag klang nun als Tendenz an, mit einem konkreten Bauleit­plan für den west­li­chen Teil des Planungs­ge­biets verbind­lich loszu­legen.

In nörd­li­cher Verlän­ge­rung des Gewer­be­ge­biets am Bruck­mann­ring sollen sich drei Gebäu­de­körper bis zur Birk­hahn­straße nach Ried­moos grup­pieren. (Das Luft­bild der Gemeinde zeigt markiert das Bauge­biet.) Zwischen dieser neuen Sied­lung und der Mitten­heimer Straße mit den verstreuten Moos­häus­chen nörd­lich des Hauses St. Benno bleiben die Grün­struk­turen unan­ge­tastet.

Diese Planung nimmt exakt die Vorschläge aus dem Quar­tiers­ent­wick­lungs­plan des Männ­erfür­sor­ge­ver­eins an dieser Stelle auf. Aller­dings will die Planung der Gemeinde die dort ursprüng­lich vorge­se­hene Anbin­dung an den Bruck­mann­ring ausschließen. Das Neubau­ge­biet soll nur von der Birk­hahn­straße her erschlossen werden. Am West­rand des Wohn­ge­bietes, der exakt die Gemein­de­grenze zu Unter­schleiß­heim bildet, soll der südlich bereits ange­legte Grünzug fort­ge­führt werden. Im Zuge der Bebauung will die Schreiner Group ihre beiden Park­häuser nach Norden in das Planungs­ge­biet erwei­tern, was in die Leit­pla­nung aufge­nommen werden soll.

Die Erschlie­ßung berei­tete im Gemein­derat noch Unbe­hagen. Hans Negele machte eine Bauland­aus­wei­sung davon abhängig, dass die geplante West-Umge­hungs­straße der Gemeinde entlang der Auto­bahn bis dahin fertig ist und damit für das Quar­tier genutzt werden kann. Den Verkehrs­zu­wachs durch die Sied­lung allein über die Mitten­heimer Straße abzu­wi­ckeln, sei „nicht zustim­mungs­fähig“. Erich Elsner rügte, dass mit einer Zufahrts­straße ins Quar­tier entlang der Gemein­de­grenze faktisch eine Erschlie­ßung für poten­ti­elle Unter­schleiß­heimer Bebauung nebenan geschaffen werde, was absolut nicht gewollt sei.

Die Skizzen des Planungs­büros „Goer­gens Miklautz Partner“ für die weitere Quar­tiers­ent­wick­lung nach Osten sähen an der Ecke Mitten­heimer-/Birk­hahn­straße auch noch Laden­flä­chen für den tägli­chen Bedarf und eine Kinder­ta­ges­stätte vor.

Hinter verschlos­senen Türen hat sich der Gemein­derat auch bereits über konkrete Baumo­delle unter­halten. Ein Grob­kon­zept des Männ­erfür­sor­ge­ver­eins sah vor, etwa 40 Prozent des neuen Wohn­raums in Eigen­regie sozial vergüns­tigt zu vermieten, etwa 20 Prozent solle für Ober­schleiß­heimer Einhei­mi­schen­mo­delle der Gemeinde erschlossen werden und der Rest über Bauträger oder Gesell­schaften frei vermarktet. Was davon wie zur Umset­zung kommt, ist noch nicht entschieden.

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1 Kommentar

  1. “Zwischen dem Gewer­be­ge­biet am Bruck­mann­ring und der Birk­hahn­straße Rich­tung Ried­moos entsteht ein weiteres Neubau­ge­biet. Die neue Sied­lung ist dann die erste Etappe der geplanten „Quar­tiers­ent­wick­lung Mitten­heim“ des Katho­li­schen Männ­erfür­sor­ge­ver­eins. Noch heuer will das Rathaus die Pläne auf den Weg bringen.“ So steht es im Artikel der Schleiß­heimer Online-Zeitung. Kein Wort über ein absolut notwen­diges Verkehrs­kon­zept.
    Bisher war immer ein großes Geschrei (zu Recht), wenn Unter­schleiß­heim Bau- oder Gewer­be­ge­biete ausge­wiesen hat. Eine Zustim­mung wurde von einem Verkehrs­kon­zept abhängig gemacht. Wenn Ober­schleiß­heim ein derar­tiges (Mammut-)Baugebiet ausweisen will, braucht es wohl kein Verkehrs­kon­zept? Zumin­dest habe ich nichts davon gelesen.
    Kein Wort über die Erschlie­ßung des Bauge­bietes. Der Verkehr auf der Staats­straße (Mitten­heimer Str.) ist zumin­dest in den Morgen– und Abend­stunden kaum noch aufnah­me­fähig. Ein Verkehrs­chaos ist vorpro­gram­miert. Sich auf die Verle­gung der Staats­straße zu verlassen, ist für mich blau­äugig. Voraus­sicht­lich in 10 Jahren könnte (wenn über­haupt) es soweit sein. Was machen wir dann bis dahin?
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Neubürger, wie die Grünen es sich wünschen, mit dem ÖPNV nach München fahren und umge­kehrt. Schon jetzt sind die S‑Bahnzüge in den Morgen- und Abend­stunden prop­pen­voll. Was passiert dann, die Leute fahren mit dem Auto.
    Im übrigen ist die Aussage der Grünen, den ÖPNV verbes­sern, nur ein Schlag­wort. Ober­schleiß­heim kann den ÖPNV nicht verbes­sern und auch nicht beein­flussen, dies ist auf einer ganz anderen Ebene ange­sie­delt.
    Darum ist meine Meinung, nicht nur Straßen ziehen Verkehr an, sondern auch, viel­leicht deswegen, große Bauge­biete. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass die Mammut­bauten (vier­stö­ckig) am Moosweg und St. Marga­re­then­straße eben­falls massig an Verkehr anziehen. Es ist weder die St.Margarethenstraße noch der Moosweg geeignet, den Verkehr aus dem Bauge­biet im Westen von Ober­schleiß­heim aufzu­nehmen. Auch die Stra­ßen­breiten der beiden Straßen lassen einen größeren Verkehr als bis jetzt auf keinen Fall zu. Von der Verschat­tung der angren­zenden Bebauung (Einfa­mi­li­en­häuser) will ich vorerst noch gar nicht reden.
    Meine Empfeh­lung: Wehret den Anfängen! (Einspruchs­mög­lich­keiten nutzen)
    Emil Köbele

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