Mitten­heimer Brücke wird zwei Jahre saniert

20.12.2018 | Rathaus | 1 Kommentar

Eine grund­le­gende Sanie­rung der Brücke der Mitten­heimer Straße peilt das Rathaus für 2020/21 an. Erwartet werden Kosten von annä­hernd fünf Millionen Euro. Für die Auto­fahrer wird es wohl zwei Jahre lang massive Behin­de­rungen geben.

Eine Über­prü­fung der Brücke hat ergeben, dass der Chlo­rid­ge­halt im Beton die zuläs­sigen Grenz­werte teil­weise über­schreitet, was chemi­ka­li­sche Prozesse auslösen kann, die wiederum zur Abplat­zung von Beton­teilen führen können und damit lang­fristig auch zur Beein­träch­ti­gung der Statik.

Das Stahl­ge­rüst in den Beton­pfei­lern ist bei den Stütz­wänden schon ange­griffen. Die Beton­ober­flä­chen weisen starke Abplat­zungen und Hohl­stellen auf. Und die Fugen des Bauwerks sind größ­ten­teils schad­haft.

Die vier alter­na­tiven Sanie­rungs­va­ri­anten reichten von einer flicken­weisen Korrektur von schad­haften Stellen für rund 1,2 Millionen Euro bis zur nach­hal­tigen Opti­mie­rung mit komplett neuem Fahr­bahn­aufbau für etwa 2,3 Millionen Euro. Der Gemein­derat hat sich hier einmütig für die grund­le­gende Vari­ante entschieden.

Was das Projekt aller­dings erst so richtig aufwändig macht, ist die Notwen­dig­keit, die Trag­fä­hig­keit der Brücke erheb­lich aufzu­sto­cken. Eine neue Richt­linie des Gesetz­ge­bers macht hier Nach­be­rech­nungen erfor­der­lich und in dieser neuen Kalku­la­tion muss das Verkehrs­auf­kommen berück­sich­tigt werden, das sich ergeben wird, wenn die Schranke an der Bahn­strecke in der Dach­auer Strecke künftig noch länger geschlossen sein wird.

Aller­dings will Ober­schleiß­heim ohnehin den Schleich­ver­kehr bei geschlos­sener Schranke über die Brücke nicht haben — und dafür auch noch rund 2,5 Millionen Euro auf die Sanie­rung drauf­zu­legen, begeis­tert den Gemein­derat gleich gar nicht. Versucht werden soll nun, die Route über die Brücke aus den Umlei­tungs­plänen der über­ge­ord­neten Verkehrs­be­hörden heraus­zu­be­kommen.

Wenn die Brücke nur noch Bedeu­tung für die inner­ört­li­chen Verkehrs­ver­bin­dungen hätte, würde ihr Anfor­de­rungs­profil neu berechnet und dann könnte gege­be­nen­falls auch das Sanie­rungs­ziel korri­giert werden und damit die Kosten.

2020 sollen nun die Auffahrten west­lich und östlich der Bahn­strecke bear­beitet werden und 2021 dann der Bereich über den Gleisen, der wegen der nötigen Sicher­heits­vor­keh­rungen für den laufenden Bahn­be­trieb die deut­lich diffi­zi­lere und damit aufwän­di­gere Etappe sein wird.

Die Möglich­keit, die Brücke auch mit einem funk­tio­nie­renden Geh- und Radweg auszu­statten und dafür staat­liche Förder­mittel abzu­greifen, wurde verworfen. Laut der Unter­su­chung müsste dazu der gesamte Brücken­körper verbrei­tert werden, was als „unver­hält­nis­mäßig großer Aufwand“ bewertet wurde.

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1 Kommentar

  1. Bleibt es bei 4,8 Millionen? Wer glaubt, wird selig.
    Am Ende der Sanie­rung (in 2020) werden es mit an Sicher­heit gren­zender Wahr­schein­lich­keit weit mehr € sein. Ich würde mich nicht wundern, wenn dem so sei. Und der BdST (Bund der Steu­er­zahler) hätte wieder einmal einen Kommentar für sein in den Jahren 2019/2020 oder 2020/2021 zu veröf­fent­li­chendes “Schwarz­buch”.

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