Hallenbad säuft ab

25.09.2018 | Rathaus | 0 Kommentare

Das Hallenbad ist völlig marode. Einen „äußerst kriti­schen Zustand“ bilan­zierte eine Unter­su­chung des Feld­kir­chener Planungs­büros Hans Grundl dem 46 Jahre alten Gebäude. Er sei verwun­dert, sagte der Gutachter, „dass es noch hält“. Eine Prognose zur Lebens­dauer wollte er nicht mal mehr in Tagen bezif­fern. Der Gemein­derat steht nun vor der Grund­satz­frage, das Hallenbad zuzu­sperren oder für geschätzte sieben Millionen Euro zu sanieren oder in völlig neuer Form neu zu bauen.
Akut drän­gendstes Problem sei die Lüftungs­an­lage, die Grundl als „total im Eimer“ bezeich­nete. „Man muss damit rechnen, dass sie jeden Augenblich kaputt geht“, sagte er, „und dann steht die Anlage sowieso“. Diverse Hygiene- und Sicher­heits­ein­rich­tungen entsprä­chen längst nicht mehr gültigen DIN-Vors­schriften. Ausge­rechnet das Kinder­be­cken etwa liege in einem für den Schwimm­meister unein­sich­tigen Bereich. Komplett sanie­rungs­be­dürftig sei es ohnehin.
Die Tech­nik­vor­rich­tungen sähen „fürch­ter­lich aus“, graute es dem Gutachter förm­lich: „Die nimmt uns nicht mal mehr ein Museum ab.“ Für die Steu­er­alage gebe es bereits keine Ersatz­teile mehr, die Schwimm­meister müssten die Badt­echnik teil­weise manuell bedienen. Entspre­chend fielen immense Über­stunden an, wurde geschil­dert. Auch der Ener­gie­be­darf sei „enorm“, sagte Grundl, deut­lich höher als bei Bädern dieser Größen­ord­nung.
In der Summe sei das Bad „über kurz oder lang nicht mehr zu betreiben“. Eine Sanie­rung werde ein Jahr Vorbe­rei­tung erfor­dern und dann ein Jahr Umbau bei geschlos­senem Bad. Einen Neubau in iden­ti­scher Ausstat­tung bezif­ferte Grundl auf knapp zwölf Millionen Euro.
Aller­dings stünde dann als Alter­na­tive im Raum, das Bad auch deut­lich aufzu­werten. Im Gegen­satz zu den Spaß- und Fami­li­en­bä­dern in der Umge­bung hat sich das Ober­schleiß­heimer Bad stets als reines Schwimm-Bad erhalten.
Beim ersten Bürger­ent­scheid in der Gemeinde war am 1. Juli 2001 in vergleich­barer Situa­tion von 78 Prozent der Stimmen für einen Erhalt des Bades votiert worden, seither wurde das Bad nie mehr in Frage gestellt.

Beitrag teilen:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert