‘Strom am Henkel’

07.10.2022 | Lokale Initiativen | 0 Kommentare

Zu den aktu­ellen Debatten um Ener­gie­ein­spa­rung oder Notfall­ver­sor­gung liefert die „Notfall-Vorsor­ge­be­ra­tung Schleiß­heim“ schon lange Hinweise. Die ehren­amt­liche Gruppe bemüht sich seit Jahren bei Behörden um die Einrich­tung von Notfall­maß­nahmen.

Im Rathaus, den Apotheken und den Kirchen liegt die Vorsor­ge­bro­schüre des Bundes­amtes für Bevöl­ke­rungs­schutz und Kata­stro­phen­hilfe aus, in der es hilf­reiche Tipps gibt. Die „Notfall-Vorsor­ge­be­ra­tung” ist erreichbar unter nvbs@gmx.de.

Eine aktu­elle Mittei­lung:

“Viele Menschen wollen für die Ener­gie­wende aktiv werden. Eine der Möglich­keiten ist die Instal­la­tion eines Balkon­kraft­werks. Aller­dings haben diese Geräte eine zumin­dest ärger­liche Eigen­schaft: Wenn der Betreiber den Strom am drin­gendsten bräuchte, liefern sie keinen. Ohne funk­tio­nie­rendes Strom­netz schaltet jedes übliche Balkon­kraft­werk sofort ab.

Ein Balkon­kraft­werk besteht aus einem Solar­modul und einem Wech­sel­richter, der die erzeugte Gleich­strom­leis­tung als Wech­sel­strom ins Strom­netz einspeist. Bei einem Strom­aus­fall kann das Solar­modul zwar weiter Strom liefern, aber der Betreiber kommt nicht ran. Bastler können sich da recht leicht helfen, aber Otto Normal­ver­brau­cher nicht.

Einen Ausweg bieten Power­sta­tions, die großen Brüder der kleinen USB-Power­banks, die wohl die meisten von uns besitzen: Power­sta­tions enthalten einen recht großen Akku, ein passendes Lade­gerät und Ausgänge, mit denen man viele übliche Geräte betreiben kann. Das geht von USB-Anschlüssen über 12-V-Steck­dosen wie im Auto bis zu Schuko-Steck­dosen für 230 V Wech­sel­strom.

Mit einer Power­sta­tion hat man „Strom am Henkel“, um beispiels­weise am Wochenend-Grund­stück Bundes­liga sehen zu können. Viel wich­tiger ist so ein Gerät aber für Menschen, für die eine konti­nu­ier­liche Strom­ver­sor­gung lebens­not­wendig ist – etwa wegen ihres Beatmungs­ge­rätes.

Akkus sind immer noch extrem teuer. Wer beispiels­weise seinen Kühl­schrank 24 Stunden lang mit einem Akku betreiben will, zahlt für einen entspre­chenden Akku so viel wie für den ganzen Kühl­schrank.

Es wäre also hilf­reich, wenn man den Akku in der Power­sta­tion während eines längeren Strom­aus­falls mit dem Solar­modul des Balkon­kraft­werks laden könnte.

Viele Power­sta­tions kommen tatsäch­lich mit einem Adapter, über den man sie an ein Solar­modul anschließen kann – auch an das Modul des eigenen Balkon­kraft­werks. Alles, was man dazu braucht, ist ein Verlän­ge­rungs­kabel mit den typi­schen Solar­modul-Steckern.

Wer elementar auf ein Minimum an Strom ange­wiesen ist, kann sich aller­dings nicht allein auf Solar­modul und Power­sta­tion verlassen: Für die sprich­wört­li­chen sieben Tage Regen­wetter wird der Inhalt der meisten Power­sta­tions wohl nicht reichen. Das gilt beson­ders, wenn man unbe­dingt 230 V Wech­sel­strom braucht, denn der Wech­sel­richter der Power­sta­tion braucht selber recht viel Strom. Ein 12-V-Adapter wäre hier hilf­reich.

Deshalb sollte man versu­chen, für den Notfall eine Kette im folgenden Stil zu orga­ni­sieren: Am Morgen nimmt der Pfle­ge­dienst die Power­sta­tion mit, um sie z. B. bei der Feuer­wehr am Notstrom­ag­gregat aufladen zu lassen.

Tags­über läuft das Beatmungs­gerät mit seinem internen Akku. Abends bringt der Pfle­ge­dienst die gela­dene Power­sta­tion zurück, damit sie das Beatmungs­gerät über Nacht versorgt und den Akku im Beatmungs­gerät wieder auflädt.

Wir betreiben eine Notstrom­ver­sor­gung mit Solar­mo­dulen und Akku, die bewusst keine Verbin­dung zum Strom­netz hat. In normalen Zeiten betreibt das den Kühl­schrank.

Bei einem längeren Strom­aus­fall wäre für die Familie ein Exis­tenz­mi­nimum an Strom gesi­chert, um Lampen, Radio usw. betreiben zu können. So lange das Wetter leid­lich sonnig ist, können auch Power­banks der Nach­barn damit geladen werden.”

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