Benefizkonzert ein voller Erfolg
Einen bewegenden Nachmittag erlebten mehrere 100 Besucher des Bürgerzentrums am vergangenen Sonntag. Bis in den Abend hinein spielten vier Bands und Musiker aus der Region für ihren an Prostatakrebs erkrankten Oberschleißheimer Kollegen Hans Wagatha auf. Dirk Reichenbecher und Dieter Herzog, ebenfalls Musiker und Bandkollegen, hatten die Idee dazu und setzten sie in die Tat um.
Die Konzertbesucher erlebten eine Zeitreise durch unterschiedliche Musikwelten. Die niederbayerische Band POWER-Trip heizte den Saal mit Heavy Rock aus den 80er Jahren ein, der Musikkabarettist Michi Dietmayr sorgte mit humorvollen Songs für eine gelöste Stimmung unter den Besuchern und die Unterschleißheimer Austropop-Spezialisten von Ois Ösi motivierten diese sogar zum Tanzen.
Für einen frühen Höhepunkt sorgte TT Bluesband aus Erding. Weil in diesen Coverspezialisten von ZZ Top — Songs mehrere Musiker seiner Band „Black Cadillac“ mitspielen, griff Hans Wagatha selbst zur Gitarre und trat mit auf. In einer sehr emotionalen Ansprache dankte der sichtlich von der Krankheit gezeichnete Musiker allen Organisatoren und Besuchern des Konzerts.
Über die Bandmitglieder hinaus haben sich Bürgermeister Markus Böck, Pfarrer Ulrich Kampe und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für dieses Event eingesetzt. „Diese Hilfsbereitschaft ist echt der Wahnsinn“, staunte Wagatha. Und mit Blick auf die zahlreichen Spenden — allein das von seiner Familie eingerichtete Crowdfunding-Konto auf der Plattform GoFoundme verzeichnete bislang rund 300 Geldeingänge — machte der Musiker eine bemerkenswerte Zusage und erhielt hierfür lauten Applaus. Wenn wider Erwarten die Krankenkasse doch noch seine Behandlung bezahle, werde er die Spenden an den Christopherus Hospiz Verein in Bogenhausen weiterleiten. Dieser Verein begleitet Krebskranke und andere Schwerstkranke in ihrer letzten Lebensphase und lebt ausschließlich von Spenden.
Für die Heilung seiner Krebskrankheit benötigt Wagatha die sogenannte Radioligandentherapie, Hier steuert ein radioaktives Medikament gezielt Krebszellen an und zerstört diese, ohne deren Umgebung zu beeinträchtigen. Die Krankenkasse will jedoch nur herkömmliche Chemotherapien zahlen, die der Musiker mutmaßlich nicht verträgt und die für ihn tödlich enden können.
Stefan Bottler/Ingrid Lindbüchl




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