Für den Erhalt der Allee entlang der Veterinärstraße haben am Samstag laut Veranstalterangaben rund 200 Leute demonstriert. Laut Organisatorin Gaby Hohenberger hätten sich in den Tagen zuvor und bei der Demo 657 Unterschriften gegen den Kahlschlag ausgesprochen.
Hohenberger, Gemeinderätin der Grünen, stellte bei ihrer Rede zur Demo die Sinnhaftigkeit des Ausbaus in Frage. Sie vermutete, dass damit bereits eine innerörtliche Zufahrt für das geplante neue Gewerbegebiet westlich des Universitäts-Campus vorbereitet werden solle.
Hohenberger forderte, die Erschließung der Tierärztlichen Fakultät wie geplant hauptsächlich über die Sonnenstraße zu führen und die Veterinärstraße zur Anliegerstraße abzuwidmen, um weiteren Verkehr auszuschließen. Der von der Gemeinde bereits eingeleitete Ausbau der anschließenden St.-Hubertus-Straße werde noch weitere Bäume kosten, erinnerte sie.
Birgit Annecke-Partsch von der der Ortsgruppe Ober-/Unterschleißheim des Bund Naturschutz wies auf die Schwierigkeiten bei den geplanten Umpflanzungen der alten Bäume hin. Da es immer trockener werde und das Grundwasser absinke, würden die meisten Bäume nicht mehr anwachsen. „Leider wird der Wert eines Baumes immer noch nicht hoch genug geschätzt“, klagte sie.
Auch der Unterschleißheimer Stadtrat Tino Schlagintweit (Grüne), geborener Oberschleißheimer, meldete sich zu Wort und appellierte an den Gemeinderat, seine Pläne zu korrigieren. „Wir müssen lernen, Bäume und Stadtgrün nicht nur irgendwie gut zu finden“, sagte er, „das tut ja jeder, sondern wir müssen genau wie ein Förster dafür sorgen, dass niemals mehr gefällt wird als nachwächst.”
Initiiert und organisiert wurde die Demo von Brigitte Scholle, Ex-SPD-Gemeinderätin, Gaby Hohenberger und Anliegerin Dr. Friederike Forster.
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