Schlechte Laune, gute Laune und was wirklich wichtig ist
Jedes Mal, wenn ich im Oberschleißheimer Hupp-Wald, unserem kleinen Öko-Paradies, die vollständig beschmierten Info-Tafeln über Flora und Fauna sehe, frage ich mich nach bewährter schlechtgelaunter Alte-Leute-Manier, was treibt sie eigentlich zu sowas an, die Jugend. An einer Stelle finden sich sogar SS-Runen und ein Hakenkreuz. Dass es die Bewohner des Seniorenheims waren, die diese Tafeln verunstalteten, scheint mir doch eher unwahrscheinlich. So ging es mir heute auch.
Dann kam ich an die Kreuzung Feierabend-Hupp-Str. Neben mir an der Ampel eine sehr alte Dame mit Krücke und Einkaufswägelchen. Als es Grün wurde, ging sie los, erkennbar schlecht zu Fuß und sehr langsam. Von der gegenüberliegenden Seite kam uns zügig ein junges Mädchen entgegen. Bevor ich selbst dazu kam, trat sie auf die Dame zu, fragte, ob sie helfen könne, nahm ihren Arm und das Wägelchen und geleitete sie sorgsam hinüber auf die Straßenseite, von der sie selbst gerade gekommen war. Meine schlechte Laune war verflogen.
Wie in jeder Generation gibt es auch bei den Jungen solche und solche. Und wir können uns glücklich schätzen, dass es solche gibt. Das ist wirklich wichtig. Andrea Wörle
0 Kommentare